Schweizer Nati: Uli Forte nimmt Petkovic in Schutz
Die Schweizer Nati verspielt gegen Dänemark eine 3:0-Führung. Nau-Experte Uli Forte (44) blickt zurück und analysiert das verrückte Spiel in der EM-Quali.
Das Wichtigste in Kürze
- Uli Forte schreibt auf Nau.ch als Experte regelmässig über Fussball.
- Forte trainierte in der Super League St. Gallen, GC, YB und den FCZ.
Die Schweizer Nati vergibt den sicher geglaubten Sieg. Ich sass selbst im Stadion. Es war kaum zu glauben. Dabei lässt die Nati den Dänen in der ersten Hälfte nicht den Hauch einer Chance.
Dänemark-Trainer Hareide scheint in der Pause laute und deutliche Worte gefunden zu haben. Sie kommen deutlich aggressiver aus der Kabine, ziehen gleich ein hohes Pressing auf. Da weht ein ganz anderer Wind.
Schweizer Nati: «Wir haben es geschafft»
Die Schweizer Nati bleibt cool, zeigt sich routiniert. Entgegen dem Spielverlauf fallen die Tore zum 2:0 und 3:0. Was für eine Effizienz. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Und das Xhaka-Goal ist zudem noch eine richtige Traumkiste. Hammer!
Petkovic wechselt dann Granit aus. Offenbar hat er um die Auswechslung gebeten. Den Team-Leader zwickt es.
Verständlich, folgt der Trainer dieser Bitte. Offenbar deutet aber das Team das Zeichen falsch. «Wir haben es geschafft», denken sie. Das ist fatal.
Petkovic am Ende machtlos
Der Schuss geht wie so oft in einer solchen Situation nach hinten los. Wir kommen tatsächlich ins Wanken. Nach dem 3:2-Anschluss bricht plötzlich Panik aus.
Die Bälle werden planlos nach vorne geballert, die Ruhe fehlt. Dabei stehen noch genügend erfahrene Spieler bei der Schweizer Nati auf dem Feld.
Vladimir Petkovic muss nach seiner letzten Auswechslung zusehen, wie die drei Gegentore fallen. Er ist praktisch machtlos, denn die Spieler befinden sich längst im Verwaltungsmodus. Und da gibt es kein zurück mehr.
Dem Trainer jetzt wegen der Auswechslung die Schuld für das Versagen in den letzten neun Minuten zu geben, ist viel zu einfach und schlicht lächerlich.
Man weiss auch nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn Granit Xhaka bis zum Schluss gespielt hätte.
Die Dänen haben gefightet, an sich geglaubt und bis zuletzt an den Punktgewinn. Skandinavier eben.