Das hat Bundespräsident Alain Berset am meisten vermisst
Bundespräsident Alain Berset blickt auf sein Jahr 2018 zurück: Wie belastend war das Amt für den jüngsten Bundesrat und was war sein Highlight?
Das Wichtigste in Kürze
- Alain Berset gibt Einblicke, wie er 2018 als Bundespräsident erlebt hat.
- Themen im 1. Teil: Die fehlende Freizeit und die Treffen mit Hinz, Kunz und Trump.
Nau hat den Bundespräsidenten in seinem Amtssitz getroffen und im Teil 1 des Jahresrückblicks vor allem wissen wollen: Wie bringt man das alles unter einen Hut? Bei den Bundesratswahlen hiess es ja noch, dass es bezeichnend sei, dass kinderlose Frauen gewählt wurden. Berset ist aber als einziger Bundesrat auch Vater von noch schulpflichtigen Kindern. Und hatte in diesem Jahr doppelt so viel um die Ohren.
Kinder ja, Klavier nein
À propos Ohren: Diese sind offenbar tatsächlich zu kurz gekommen. Jazzpianist Berset vermisst sein Instrument: «Ich habe mein Klavier nicht gesehen, und mein Klavier mich nicht.» Er hofft, im nächsten Jahr für sein Hobby mehr Zeit zu haben.
Was dagegen nicht stimme sei, dass er seine Kinder nicht mehr sehe: «Nein, nein, das ist nicht so. Es war anspruchsvoll, aber machbar.» Er sei froh gewesen, das Jahr als Bundespräsident zu beginnen, froh um das Erlebte, aber auch froh, jetzt am Ende zu sein.
Bescheiden und beeindruckt
So oder so – Berset will sich im Präsidentenamt nicht selbst überhöhen. «Ich sehe das sehr bescheiden – ich bin nur einer von sieben.» Also so wie es geschrieben steht: Primus inter pares, der Erste unter Gleichen. Aber das Präsidialjahr sei eine fantastische und lehrreiche Erfahrung gewesen.
Das wichtigste seien die menschlichen Kontakte: «Egal ob mit Donald Trump, dem Papst oder den Kindern in einem Rohingya-Flüchtlingslager.» Letzteres sei der stärkste Moment gewesen: Die Kinder, die wieder gelernt hatten zu lachen und zu spielen.
Im Teil 2 verrät Alain Berset mehr über «starke Momente» und die ominöse Zecherei mit Macron, Merkel & Co. in einer Brüsseler Bar.