Die Kirche kämpft gegen den Mitgliederschwund
In der Schweiz sind immer mehr Menschen konfessionslos. Wie kann die Kirche ihre Schäfchen behalten? Wir fragen nach.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es mehr Konfessionslose als Protestanten.
- Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund hat eine neue Verfassung verabschiedet.
Die Gründe für die vielen Kirchenaustritte sind laut Gottfried Locher, Präsident des Schweizerisch Evangelischen Kirchenbundes, sehr verschieden. «Die Religion ist etwas, das viele heutzutage von einer Institution trennen.»
Locher ist überzeugt, dass die Menschen zwar nach wie vor religiös sind und in irgend einer Form an Gott glauben. «Aber sie sind nicht sicher, ob die Kirche wirklich das vermittelt, was sie glauben und treten daher aus.»
Innere Grösse aufbauen
Nach jahrelangen Verhandlungen hat der Schweizerische Evangelische Kirchenbund am Dienstag eine neue Verfassung verabschiedet. Neu soll der Bund nicht mehr ein Dachverband, sondern selber eine Kirche sein. «Das gibt uns gegen aussen ein besseres Gesicht», ist der Präsident überzeugt.
Ob mit den neuen Reformen aber auch der Mitgliederschwund gestoppt werden kann, ist nicht sicher. Für Locher ist es aber auch nicht das primäre Ziel. Er sagt: «Wir müssen von innen wachsen, gut werden und innere Grösse aufbauen.»
Locher möchte, dass die Leute in die Kirchen gehen und merken, dass ihnen und der Gesellschaft, in der sie leben, das gut tut. «Wenn wir das schaffen, werden wir vielleicht auch wieder wachsen.»
Die Sehnsucht
Ein guter Moment, sich auf die Kirche zu besinnen, ist die Weihnachtszeit. «Weihnachten spricht alle an», merkt Gottfried Locher. «Die Sehnsucht und die Hoffnung nach einem sinnvollen Leben haben wir alle. Und Weihnachten ist ein guter Moment, in dem wir das gemeinsam erleben können.»