Fünf Olympia-Geschichten für die Ewigkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sind vorbei.
- Diese fünf Geschichten aus Pyeongchang werden wir auf keinen Fall vergessen.
Die Nervensäge: Die Krux mit dem Wind
Es ist das Hauptthema in der ersten Woche in Pyeongchang. Die
eisigen Temperaturen und vor allem der bissige, starke Wind drohten zum
Spielverderber an den Olympischen Winterspielen zu werden. Wettkämpfe wie beispielsweise
die Abfahrt der Männer und der Slalom der Frauen mussten verschoben werden. An
anderen Wettkämpfen im Freeski-Bereich sorgte er für unfaire Bedingungen und
Komplikationen während des Wettkampfes, wie beispielsweise bei Simon Ammann,
der geschlagene zehn Minuten bei -11 Grad auf der Schanze ausharren musste.
Schlussendlich zeigten die Wettergötter Erbarmen – das Programm konnte doch
noch auf die gewünschte Weise durchgezogen werden.
Das Wunder: Deutschlands Eishockey-Sensation
Die Deutschen als Eishockey-Olympiasieger? Hätte jemand zu
Beginn der Spiele eine solche Behauptung gewagt, hätte er Häme und Spott geerntet.
Doch das Team strafte alle Kritiker Lügen, die Sensation kam näher und näher. Deutschland besiegte die Schweiz, um
dann sensationell auch die Schweden auszuschalten. Gegen Kanada reüssierte man im
Halbfinal knapp mit 4:3 – die Kommentatoren kriegten sich nicht mehr ein und
Superlative fehlten. Im Final führte man, 55 Sekunden fehlten Deutschland zum
Olympiatitel im Eishockey. Auch wenn die Russen den Titel der DEB-Auswahl noch
wegschnappten, der Coup der Deutschen darf als die grösste Sensation in Pyeongchang
bezeichnet werden.
Der Trick: Böschs Rolltreppen-Hangeln
Auch wenn es Fabian Bösch im Wettkampf der
Freeskier nicht wunschmässig lief: Den Titel des grössten viralen Hits dieser
Olympischen Winterspiele geht an den Schweizer. Er lehrte die Welt die
Tatsache, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, eine Rolltreppe hochzukommen.
Das Video mit der ausgefeilten Rolltreppen-Hangeln-Technik wurde innert Stunden
zum absoluten Hit. Reaktionen darauf waren riesig. Lindsey Vonn beispielsweise liess
verlauten, dass sie Bösch treffen wolle. Auch wenn es zum Leidwesen Böschs nicht
dazu kam – er ist der heimliche Star dieses Olympischen Winterspiele.
Die Verrückte: Ledeckas Doppelschlag
Für die verrückteste Olympiageschichte ist Ester
Ledecka besorgt. Eigentlich fährt sie ja Snowboard-Rennen. In dieser Sportart ist
sie die klare Nummer eins. Doch die Tschechin hat in den letzten Jahren angefangen,
ihre Fähigkeiten im Weltcup auch auf zwei Brettern zu beweisen. Mit Startnummer
26 brettert sie nun diese Super-G-Piste hinunter, die Skis mal eben von Mikaela
Shiffrin ausgeliehen. Dann steht die Welt still: Im Ziel leuchtet es grün. Sie
hat soeben dank einer Hundertstelsekunde Vorsprung die Goldmedaille gewonnen. An
die anschliessende Pressekonferenz erscheint sie mit Skibrille, sie habe sich
nicht für diesen Moment vorbereitet und geschminkt. Im Parallel-Riesenslalom
der Frauen doppelt sie dann – erwartungsgemäss – nach und schreibt damit
Olympia-Geschichte.
Die Erfolge: Fünfzehn mal Schweizer Edelmetall
Und zum Schluss werden wir uns natürlich an die zahlreichen Schweizer
Medaillen erinnern. Fünfzehn an der Zahl – so viele hatten die Eidgenossen erst
einmal geholt, 1988 in Calgary. Ob Colognas souveräner 15-km-Ritt zum vierten
Gold, Gisins irrer Slalom zum Kombi-Triumph oder der überraschende Schweizer
Doppelsieg im Slopestyle der Frauen. Ob Zurbriggens Exploit im Slalom,
Galmarinis Traumläufe im Snowboard oder der souveräne Gruppenerfolg im Team-Event.
Highlights gab es vor allem in der zweiten Woche zur Genüge. Mit fünf
Goldmedaillen, sechs Mal Silber und vier bronzenen Auszeichnungen liegt die
Schweiz im Medaillenspiegel auf dem starken achten Rang.