Fünf Olympia-Geschichten für die Ewigkeit

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Südkorea,

Nach zwei Wochen Sport, Spektakel und Spannung sind die Olympischen Winterspiele bereits wieder Geschichte. Diese fünf Geschichten werden wir aber nie vergessen.

Ob Ledeckas Doppeltriumph, das deutsche Eishockeymärchen oder Böschs Roltlreppen-Hangeln: Diese Olympia-Geschichten werden wir nie vergessen.
Ob Ledeckas Doppeltriumph, das deutsche Eishockeymärchen oder Böschs Roltlreppen-Hangeln: Diese Olympia-Geschichten werden wir nie vergessen. - Keystone/Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sind vorbei.
  • Diese fünf Geschichten aus Pyeongchang werden wir auf keinen Fall vergessen.

Die Nervensäge: Die Krux mit dem Wind

Es ist das Hauptthema in der ersten Woche in Pyeongchang. Die eisigen Temperaturen und vor allem der bissige, starke Wind drohten zum Spielverderber an den Olympischen Winterspielen zu werden. Wettkämpfe wie beispielsweise die Abfahrt der Männer und der Slalom der Frauen mussten verschoben werden. An anderen Wettkämpfen im Freeski-Bereich sorgte er für unfaire Bedingungen und Komplikationen während des Wettkampfes, wie beispielsweise bei Simon Ammann, der geschlagene zehn Minuten bei -11 Grad auf der Schanze ausharren musste. Schlussendlich zeigten die Wettergötter Erbarmen – das Programm konnte doch noch auf die gewünschte Weise durchgezogen werden.

Der Wind sorgte in Pyeongchang immer wieder für Verzögerungen.
Der Wind sorgte in Pyeongchang immer wieder für Verzögerungen. - Keystone

Das Wunder: Deutschlands Eishockey-Sensation

Die Deutschen als Eishockey-Olympiasieger? Hätte jemand zu Beginn der Spiele eine solche Behauptung gewagt, hätte er Häme und Spott geerntet. Doch das Team strafte alle Kritiker Lügen, die Sensation kam näher und näher. Deutschland besiegte die Schweiz, um dann sensationell auch die Schweden auszuschalten. Gegen Kanada reüssierte man im Halbfinal knapp mit 4:3 – die Kommentatoren kriegten sich nicht mehr ein und Superlative fehlten. Im Final führte man, 55 Sekunden fehlten Deutschland zum Olympiatitel im Eishockey. Auch wenn die Russen den Titel der DEB-Auswahl noch wegschnappten, der Coup der Deutschen darf als die grösste Sensation in Pyeongchang bezeichnet werden.

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So entstand das legendäre Rolltreppen-Video. - Nau

Der Trick: Böschs Rolltreppen-Hangeln

Auch wenn es Fabian Bösch im Wettkampf der Freeskier nicht wunschmässig lief: Den Titel des grössten viralen Hits dieser Olympischen Winterspiele geht an den Schweizer. Er lehrte die Welt die Tatsache, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, eine Rolltreppe hochzukommen. Das Video mit der ausgefeilten Rolltreppen-Hangeln-Technik wurde innert Stunden zum absoluten Hit. Reaktionen darauf waren riesig. Lindsey Vonn beispielsweise liess verlauten, dass sie Bösch treffen wolle. Auch wenn es zum Leidwesen Böschs nicht dazu kam – er ist der heimliche Star dieses Olympischen Winterspiele.

Die Verrückte: Ledeckas Doppelschlag

Für die verrückteste Olympiageschichte ist Ester Ledecka besorgt. Eigentlich fährt sie ja Snowboard-Rennen. In dieser Sportart ist sie die klare Nummer eins. Doch die Tschechin hat in den letzten Jahren angefangen, ihre Fähigkeiten im Weltcup auch auf zwei Brettern zu beweisen. Mit Startnummer 26 brettert sie nun diese Super-G-Piste hinunter, die Skis mal eben von Mikaela Shiffrin ausgeliehen. Dann steht die Welt still: Im Ziel leuchtet es grün. Sie hat soeben dank einer Hundertstelsekunde Vorsprung die Goldmedaille gewonnen. An die anschliessende Pressekonferenz erscheint sie mit Skibrille, sie habe sich nicht für diesen Moment vorbereitet und geschminkt. Im Parallel-Riesenslalom der Frauen doppelt sie dann – erwartungsgemäss – nach und schreibt damit Olympia-Geschichte.

Ester Ledeckas Miene nach der Zielankunft wirkt versteinert: «Ich dachte, das muss ein Fehler sein.»
Ester Ledeckas Miene nach der Zielankunft wirkt versteinert: «Ich dachte, das muss ein Fehler sein.» - Keystone

Die Erfolge: Fünfzehn mal Schweizer Edelmetall

Und zum Schluss werden wir uns natürlich an die zahlreichen Schweizer Medaillen erinnern. Fünfzehn an der Zahl – so viele hatten die Eidgenossen erst einmal geholt, 1988 in Calgary. Ob Colognas souveräner 15-km-Ritt zum vierten Gold, Gisins irrer Slalom zum Kombi-Triumph oder der überraschende Schweizer Doppelsieg im Slopestyle der Frauen. Ob Zurbriggens Exploit im Slalom, Galmarinis Traumläufe im Snowboard oder der souveräne Gruppenerfolg im Team-Event. Highlights gab es vor allem in der zweiten Woche zur Genüge. Mit fünf Goldmedaillen, sechs Mal Silber und vier bronzenen Auszeichnungen liegt die Schweiz im Medaillenspiegel auf dem starken achten Rang.

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