In der höchsten Kaffeerösterei Europas in Zuoz GR
Schnee, Sonne, Jetset, Pferderennen, Bergkäse und vielleicht noch eine feine Bündner Nusstorte – das bringt man gewöhnlich mit dem Engadin in Verbindung. Aber nur wenige wissen, dass sich im Engadiner Bergdorf Zuoz auf 1715 Meter über Meer die höchstgelegene Kaffeerösterei Europas befindet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Familienbetrieb Badilatti Cafè ist die höchstgelegene Kaffeerösterei Europas.
- Zum Schutz der Tiere hat der Betrieb den teuersten Kaffee der Welt aus den Regalen genommen.
Anfang des letzten Jahrhunderts war die wirtschaftliche Situation in Graubünden schwierig. Vor allem die Südbündner wanderten deshalb häufig nach Italien aus. So tat es auch Firmengründer Giuseppe Badilatti, der es bis nach Rom schaffte und dort das Handwerk des Kaffeerösters von der Pike auf erlernte. Als kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Italien die Ausländer keine Arbeitsbewilligung mehr erhielten, kehrte Giuseppe Badilatti in die Schweiz zurück und eröffnete 1912 im Engadiner Dorf Zuoz einen kleinen Lebensmittelladen, wo er auch Kaffee anbot.
Teuerster Kaffee der Welt aus den Regalen genommen
Mittlerweile wird die Geschichte bereits in der dritten Generation weiter geschrieben. Auf 1715 Meter über Meer betreibt die Familie Badilatti die höchste Kaffeerösterei Europas. Geliefert wird der exklusive Kaffee an über 1000 Privatkunden, auch über die Schweizer Grenze hinaus. Die Höhenlage bringt aber seine Tücken mit sich: «Kunden, die nicht aus dem Tal sind, mussten diesen Winter ab und zu zwei bis drei Tage länger auf den Kaffee warten», sagt Sabina Cloesters vom Cafè Badilatti.
Nicht nur die Lage der Rösterei ist hoch, auch die Qualität ihrer Produkte soll es sein, wirbt Cafè Badilatti. Ihr exklusivstes Produkt hat Badilatti aber vor Kurzem aus dem Verkauf genommen. Der Kopi Luwak, salopp auch Katzenkaffee genannt, geht im Zuozer Betrieb aus Tierschutz-Gründen nicht mehr über die Ladentheke. Warum Badilatti mit dem teuersten Kaffee der Welt nichts mehr zu tun haben will, erklärt Exportmanagerin Sabina Cloesters unter anderem im Interview: