Klimaaktivisten gegen AKW als Lösung für Klimawandel
Die Bilder der Fukushima-Katastrophe sind noch präsent. Trotzdem bringen Forscher in der Debatte um den Klimawandel nun die Vorteile der AKWs wieder ins Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit wird nach Lösungen gesucht, um den Klimawandel zu stoppen.
- Verfechter der Atomkraft argumentieren mit guter CO2-Bilanz der AKWs.
- Trotzdem wollen junge Klimaaktivisten auf Kernkraftwerke verzichten.
Die Gletscher schmelzen uns davon. Der Permafrost taut langsam aber sicher auf. Mit den Temperaturen steigt auch die Schneefallgrenze Jahr für Jahr weiter an. Die Forderung nach sofortigem Klimaschutz wird auf der ganzen Welt immer lauter – verschiedene Lösungsansätze werden präsentiert.
Nun melden sich die Verfechter der Atomkraft zu Wort. Horst-Michael Prasser sagt zu Nau: «Wird die Kernenergie durch erneuerbare Quellen ersetzt, erreicht man im Kampf gegen den Klimawandel nichts.» Die Kernenergie sieht der 64-jährige ETH-Professor als möglichen Lösungsansatz fürs Klimaproblem.
Seine Argumentation: «Wenn Kohle- oder Gaskraftwerke durch Kernenergie ersetzt werden, reduziert man die CO2-Emissionen pro Kilowattstunde auf etwa einen Hundertstel.»
Neue Atomkraftwerke gegen den Klimawandel
Mit der Energiestrategie 2050 hat das Schweizer Stimmvolk den Atomausstieg beschlossen. Dieser soll allerdings schrittweise passieren. Im Jahr 2016 lehnte die Mehrheit eine vorzeitige Stilllegung der Atomkraftwerke ab.
«Die Mehrheit akzeptiert den Weiterbetrieb. Warum also nicht den Neubau von Anlagen, die noch erheblich sicherer sind, als die heute vorhandenen AKWs», so Prasser.
Nau hat diese Frage an die jungen Klimaaktivisten weitergegeben. An ihren Klimastreiks fordern die Schüler die Senkung der CO2 Emissionen, um den Klimawandel zu stoppen. Demnach müsste ihnen der Einsatz von CO2 schonenden AKWs doch gefallen?
Junge Klimaaktivisten stellen sich klar gegen Atomkraftwerke
«Auf keinen Fall», sagt die 21-jährige Medizinstudentin Mara Collator. «Ich habe in der Vorlesung gehört, welche katastrophalen und langwierigen Folgen ein AKW-Unfall haben kann. Es gibt bessere und nachhaltigere Möglichkeiten um Energie zu produzieren.»
Auch Klimaaktivistin Alexandra Krucker (20) sieht in der Atomkraft keinen Vorteil: «Die Gefahr besteht, dass statt dem Klimawandel durch AKWs einfach eine andere Krise ausgelöst würde.»
Benjamin Schaufelberger (20) ergänzt: «Das Risiko eines Unfalles ist zu gross. Was bringt es uns nach einer Nuklear-Katastrophe noch, dass wir CO2 eingespart haben?»