Erstmals hielt ein Gletscher in Island dem Klimawandel nicht stand. Der Okjökull wurde offiziell für «tot» erklärt, mit einer emotionalen Zeremonie.
Isländer nehmen Abschied vom toten Gletscher «Okjokull». - YouTube/Lethal Heating

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gletscher Okjökull ist der erste Gletscher in Island, der verschmolzen ist.
  • Deshalb wurde er offiziell für «tot» erklärt und erhielt eine Gedenktafel.
  • Die Isländer nahmen an einer Zeremonie emotional Abschied.
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Der Gletscher Okjökull ist der erste Gletscher Islands, der wegen des gegenwärtigen Klimawandels verschwand. Der 700 Jahre alte Gletscher gilt formell nicht mehr als solcher. Mit nur noch 15 Metern Eisdicke ist der Okjökull zu leicht geworden, um sich vorwärts zu schieben.

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Links: Luftaufnahme des damals noch existierenden isländischen Okjökull-Gletschers in 1986. Rechts: Vom geschrumpften Gletscher ist im August 2019 nur ein kleiner Fleck aus Eis übrig. - DPA

Darum haben ihn die Isländer offiziell für «tot» erklärt. Der Inselstaat nahm am Sonntag mit einer Zeremonie vom Gletscher Abschied. Rund hundert Menschen nahmen daran teil, darunter auch Islands Regierungschefin Katrin Jakobsdottir.

«Ich hoffe, dass diese Zeremonie als Inspirationsquelle nicht nur für uns hier in Island, sondern auch für den Rest der Welt dient», so Jakobsdottir.

Klimawandel besiegelt Schicksal der Gletscher

Die Isländer brachten eine Gedenktafel in dem felsigen Gebiet an, auf dem sich früher der Gletscher erstreckt hatte. Auf der Bronzetafel steht auf isländisch und englisch ein «Brief an die Zukunft». Dieser soll für die Folgen des Klimawandel und der Gletscherschmelze sensibilisieren.

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Gedenktafel am früheren Okjökull. - AFP

Darin heisst es an künftige Generationen gerichtet: «All unsere Gletscher werden im Lauf der nächsten 200 Jahre das selbe Schicksal erfahren. Dieses Denkmal bezeugt, dass wir wissen, was passiert und was getan werden muss. Ihr allein wisst, ob wir es getan haben.»

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