Schweiz beim Wandern eine Klasse für sich
Das Wichtigste in Kürze
- Knapp 60 Prozent der Bevölkerung wandert regelmässig durch die Schweiz.
- Vor allem bei Jungen steigt das Interesse.
Als kleines Kind von vielen verachtet, gehört es heute zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Schweiz: das Wandern. Laut einer Studie bezeichnet sich knapp zwei Drittel der Schweizer als aktive Wanderer.
«Damit ist die Schweiz - inoffiziell - wohl Weltmeister im Wandern», schmunzelt Martin Nydegger, der Direktor von Schweiz Tourismus. Und weiter: «Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir als Kind bereits regelmässig wandern.»
Man habe das Angebot gleich vor der Haustüre, könne kurzfristig eine Wanderung planen und durchführen, erklärt Nydegger.
Dabei soll künftig die neue VR-Technologie helfen. Sie wird das Wandern aber auf keinen Fall ersetzen. «Man muss sich zuerst informieren, wo und welche Strecke man in der Schweiz laufen will», so Nydegger. Das Wandern an sich bleibe analog.
Natur als Stressreduktion
Speziell ins Zentrum rückt Schweiz Tourismus in diesem Sommer dafür die Natur, mit der Kampagne «Die Natur will Dich zurück».
«Die Natur ist seit Jahren das Reisemotiv Nummer eins», sagt Nydegger. Viele Schweizer sehen in der Natur einen Erholungsort, wo sie den Alltagsstress abbauen können.
«Dabei erholen sich die Menschen in der Natur wesentlich besser als in ihren eigenen vier Wänden», ergänzt Nydegger.
Wandern ist wieder «in»
Die Popularität des Wanderns hänge vor allem damit zusammen, dass gerade viele junge Menschen wieder Gefallen daran finden. «Das hat vor allem etwas mit der Ausrüstung und der Terminologie zu tun», unterstreicht Nydegger. Viele betrieben dabei zusätzlich Trecking oder Hiking.
Einen Ausbau des Angebots in der Schweiz sehe man trotzdem nicht als notwendig an. «Das Wanderangebot in der Schweiz steht, es muss nicht erweitert werden», meint Nydegger.
Man habe mit 65‘000 Kilometer signalisierten Wanderwegen eines der besten Wanderwegnetzen der Welt, man müsse es nur noch bekannt machen.