Schweizer Marroni sind rar und aufwendig

«Heissi Marroni!» heisst es wieder an vielen Strassenecken. Doch nur ganz wenige kommen aus der Schweiz. Ein Marroni-Bauer erzählt, warum.

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Marroni: Schweizer Bio-Bauer Andreas Gauch erzählt über seine Plantage. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Marroni-Saison hat wieder begonnen.
  • Die meisten Marroni in der Schweiz werden importiert.
  • Ein Bauer im Aargau betreibt die einzige grosse Kastanien-Plantage der Schweiz.

Sie wärmen die Finger und strapazieren die Fingernägel: «Heissi Marroni». Herr und Frau Schweizer essen pro Jahr rund 2´000 Tonnen Edelkastanien. Diese werden laut Berner Grossimporteur Renzo Strazzini vor allem aus Italien importiert. Schweizer Kastanien gibt es nur ganz wenige. Denn in der Schweiz fehle das Wissen, wie ein Bauer aus dem Aargau zeigt.

Experiment trägt Früchte

Der Bio-Bauer Andreas Gauch ist einer der ganz wenigen Kastanien-Produzenten. 2013 errichtete er in Niederwil AG eine Pilotanlage, zwei Jahre später gab es die erste Ernte. «Früher dachte man, in unserem Klima könne man keine guten Früchte (Kastanien) haben», so Gauch. Deshalb errichtete er eine Baumschule, zuerst für Haselnüsse, dann für Kastanien.

Denn: Wenn's funktioniert, sei die Ernte gar nicht so aufwendig, aber: «das Problem ist, dass es funktioniert». In der Schweiz fehlte lang das Know-How. Dieses hat sich Gauch nun schrittweise angeeignet. Mit Erfolg: In diesem Jahr erwartet er einen Ertrag von rund einer Tonne Kastanien. Aber noch sei kein Verlass auf eine erfolgreiche Ernte. Es fehle noch die geeigneten Wurzeln und Unterlage. «Ich bin am tüfteln, bis wir mal einen Baum haben, der keinen Ausfall hat».

Heisse Marroni haben ihren Preis

Der Marroni-Preis ist immer wieder ein grosses Thema. Mit rund vier Franken pro 100 Gramm wird er oft als hoch bezeichnet. Vor zehn Jahren bezahlte man für dieselbe Menge rund drei Franken. Doch geht es nach Importeur Renzo Strazzini, dürfte man gar noch mehr verlangen.

Auch Bio-Bauer Andreas Gauch findet die Preise gerechtfertigt, besonders am Stand: «Dann sind sie ja gebrätelt. Das ist eine Weiterverarbeitung, die bezahlt werden muss». Er verkauft seine «grün» für 12-15 Franken pro Kilo.

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