So holt man im Tierpark Goldau ausgestorbene Tiere zurück ins Leben

Sieht man heute vor allem Kühe auf den Schweizer Alpen, waren dies früher vielfach Schweine. Sogenannte «Alpenschweine» wurden in den letzten hundert Jahren jedoch verdrängt, da die Leistungszucht wichtiger wurde. Rassen, welche in kürzerer Zeit mehr Fleisch her gaben. So verschwand auch das Schwarze Alpenschwein und war in der Schweiz seit Jahren ausgestorben. Doch das alpine Netzwerk «Pro Patrimonio Montano» hat die Schweine wieder zurück geholt.

Nach langer Vorarbeit kehren die Schwarzen Alpenschweine nun in den Tierpark Goldau SZ zurück. «Es ist wirklich ein Wunder», sagt H.P. Grünenfelder von «Pro Patrimonio Montano». In Italien wurden vor Jahren nämlich letzte Reste der Alpenschweine gefunden. So begann Grünenfelder mit seinem Team etliche Höfe im In- und Ausland abzuklappern und fand weitere überlebende Alpenschweine. So konnte wieder ein Bestand an Alpenschweinen aufgebaut werden.

Weltweit sterben immer mehr Tier-Rassen aus. Wieso holt man genau die Alpenschweine zurück ins Leben? Grünenfelder betont: «Aufwand und Ertrag muss stimmen. Man kann nicht alle Rassen erhalten». Seiner Meinung nach müsse der ökologische Wert gegeben sein, wie beispielsweise der Nutzen in der Landwirtschaft. Dieser sei bei den Alpenschweinen gegeben,«ganz klar für die Bergwirtschaft». Die Alpenschweine sind nämlich fähig, die Bergweide zu bewirtschaften. Die rosafarbenen Leistungs-Schweine hingegen seien zu schwer, hätten zu kurze Beine und kriegen vom starken UV-Licht der Alpen Sonnenbrand. Auch ihr Fleisch sei sehr gefragt.

Grünenfelder hat sich schon auf der ganzen Welt für alte Rassen eingesetzt. Es sei mehr möglich, als man denke. Doch: «Es muss einfach Sinn machen». Es sei gar möglich, wieder Mammuts zu züchten: «Ja es gibt Leute, welche mit DNA-Exktrakten aus Sibirien Mammute züchten wollen!», so Grünenfelder. Doch er ist skeptisch: «Ich meine, was soll ein Mammut hier machen?» und lacht: «Das Klima hat sich halt schon sehr verändert».