Travailsuisse fordert halben Lohn für SBB Chef Meyer

Die Saläre, Vergütungen und hohen Vorsorgebeiträge der CEOs stossen Travailsuisse sauer auf. Die Gewerkschaft fordert einen Lohndeckel, auch für SBB Chef Meyer.

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Adrian Wüthrich, Präsident Travailsuisse über den Lohn von SBB-Chef Andreas Meyer. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Travailsuisse fordert vom Bundesrat einen Lohndeckel für CEOs von staatsnahen Betrieben.
  • Die Manager bei Post, SBB und Co. sollen kein grösseres Salär als der Bundesrat bekommen.
  • Weiter sollen Vergütungen und Pensionskassenbeiträge offen dargelegt werden.

Erneut hat das Kaderlohnreporting des Bundes vergangene Woche die Top-Saläre ausgewiesen. Und erneut hat sich gezeigt, dass CEOs von bundesnahen Betrieben weiterhin Löhne erhalten, die höher sind als jene unserer Bundesräte.

Bubentrick von SBB Chef ärgert Gewerkschaft

Zu reden gab das Millionensalär von Andreas Meyer. Auf den ersten Blick hat der SBB-Chef eigentlich weniger bekommen: Im Jahr 2017 erhielt er mitsamt Bonus noch über eine Million Franken. Im vergangenen Jahr war sein Salär mit 987'000 Franken deutlich tiefer, wie aus dem Kaderlohnreporting des Bundes hervorgeht.

Andreas Meyer
Travailsuisse fordert für CEOs staatsnaher Unternehmen, wie z.B. SBB Chef Andreas Meyer einen Lohndeckel. - keystone

Allerdings: Die SBB hat Meyers Vorsorgebeiträge in die Pensionskasse von 160'033 Franken auf 218'089 erhöht. Schlussendlich beträgt sein Salär also doch noch 1,2 Millionen Franken – und fällt damit höher aus als im Vorjahr.

Ein Bubentrick, um die Gesellschaft absichtlich zu täuschen? Absichtlich oder nicht – für Travailsuisse-Präsident Adrian Wüthrich ist es Fakt, dass viele Manager bessere Vorsorgelösungen bekommen. «Und das zusätzlich zu ihrem Toplohn!»

Wüthrich hält fest: «Das ist ungerecht. Denn gerade bei der SBB bekommt der normal Angestellte wegen des tieferen Umwandlungssatzes eine deutlich tiefere Pensionskassenrenten.»

Travailsuisse fordert Transparenz bei Pensionskassenbeiträgen

In seiner neusten Erhebung betreffend Entwicklung der Managerlöhne versuchte Travailsuisse auch die Pensionskassenbeiträge zu erfassen. «Ein Ding der Unmöglichkeit», so Wüthrichs ernüchterndes Fazit. Der Verband fordert: «Eine Offenlegungspflicht für Pensionskassenbeiträge.»

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Ganzes Interview mit Adrian Wüthrich, Präsident Travailsuisse. - Nau

Ausserdem sollen bundesnahe Unternehmen ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Vom Bundesrat werde erwartet, dass der versprochene Lohndeckel durchgesetzt wird.

Adrian Wüthrich: «Das Salär der CEOs von staatsnahen Unternehmen soll nicht höher sein, als der eines Bundesrats.»

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