Unesco: Berner Stadtpräsident sieht Triumphbogen als Mahnmal
In Bern wurde heute Donnerstag eine Replik des Triumphbogens von Palmyra enthüllt. Anlass dafür ist, dass die Schweiz vor siebzig Jahren der Unesco beitrat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizerische Unesco Kommission feiert ihr 70-jähriges Bestehen.
- Zum Jubiläum wurde in Bern eine Replik des Triumphbogens von Palmyra enthüllt.
- Das Original wurde im Jahr 2015 von der Terrorgruppe IS in Syrien zerstört.
Happy Birthday! – die schweizerische Unesco Kommission feiert ihr 70-jähriges Bestehen.
Die Unesco, dass ist die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Zum Jubiläum wurde heute Donnerstagmorgen in Bern eine Replik des Triumphbogens von Palmyra enthüllt.
Palmyra ist die Stadt in Syrien, in der die Terrorgruppe «Islamischer Staat» im Jahr 2015 zahlreiche historische Bauten zerstörte. Diese Bauten gehören seit 1980 zu den Unesco Welterbestätten zählten.
Der Triumphbogen, der nun in Bern steht, sei deshalb auch ein Mahnmal: «Die Nachbildung ist eindrücklich», sagt der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried. Und dies obwohl die Nachbildung etwa dreimal kleiner ausfalle, als das Original war. «Dieser nachgebaute Triumphbogen erinnert mitten in Bern daran, wie wichtig der Erhalt unserer Gebäude ist.»
Laut von Graffenried brauchen wir historische Bauten als Anker, um uns an der Geschichte orientieren zu können.
Aber kann, ja darf die Geschichte zurückgedreht und Kunst rekonstruiert werden? «Das ist die grosse Frage», antwortet Alec von Graffenried. Rekonstruktionen würden uns helfen zu verstehen. Und: «Jeder Verlust erinnert uns daran, wie wichtig etwas war.»
Mahnmal zum Unesco Jubiläum
Rekonstruiert wurde der Bogen durch britische Archäologen zusammen mit syrischen Experten. Laut der Schweizer Unesco Kommission soll er ein Symbol für den Triumph der Zusammenarbeit sein. Ausserdem soll die Rekonstruktion für den menschlichen Einfallsreichtums stehen und an die Gefahr sinnloser Zerstörung erinnern.
Nach 70 Jahren könne die Schweizerische Unesco Kommission auf viele Erfolge zurückblicken, sagt deren Präsident Jean-Bernard Münch. Nach wie vor gebe es aber viel zu tun. Darauf wolle die Kommission an der Jubiläumsfeier während den nächsten Tagen in Bern aufmerksam machen.