Viola Amherd spricht über die Ruag Privatisierung
Neu soll nur noch der Wartungsbereich der Ruag beim Bund bleiben. Der Rest soll abgetrennt und privatisiert werden. Viola Amherd erklärt warum.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will die staatliche Rüstungsfirma Ruag aufspalten und privatisieren.
- Die rund 4500 Arbeitsplätze sollen in der Schweiz bleiben.
Bundesrätin Viola Amherd nennt drei Gründe für die Aufspaltung der Ruag: Sicherheit, Transparenz und Effizienz. Heute Montag hat sie ihre Pläne den Medien präsentiert.
Höhere Sicherheit
Verteidigungsministerin Amherd erklärt. «Vor einigen Jahren wurde das Unternehmen Opfer einer Cyberattacke.»
Zwei Jahre lang wurde die Ruag gehackt, ohne dass sie dies bemerkte. Sie konnte weder herausfinden wer noch wo sie bespitzelt wurde.
Die Informatiksysteme der Ruag und des VBS sind momentan eng miteinander verknüpft. Das ist laut Amherd ein «Sicherheitsrisiko».
Neu soll deshalb nur noch ein Teil, die sogenannte «MRO Schweiz» mit dem VBS verknüpft sein. MRO bedeutet Wartung, Reparatur und Überholung.
«Die Armee wird der grösste Kunde der MRO Schweiz sein und entsprechend Einfluss nehmen können.»
Amherd spricht dabei zum Beispiel auch auf die Kostengestaltung der Produkte an.
Die Ruag (kurz für Rüstungs-Unternehmen-Aktien-Gesellschaft) ist eine privatrechtliche Aktiengesellschaft. Der Bund besitzt jedoch alle Aktien.
Grössere Wettbewerbs-Chancen für Ruag
Der andere Teil soll sich noch mehr internationalisieren. Der Fokus liegt dabei auf den Technologien für den Flugzeugbau und die Raumfahrt.
Für den Verwaltungsratspräsidenten Remo Lütolf ist dies ein bedeutender Schritt in der Geschichte des Unternehmens.
«Dieser Markt ist in Amerika sehr gross. Mit der Aufspaltung wird es uns noch mehr gelingen, die Schweizer Stärken dort hineinzubringen.»
Der Rüstungsbetrieb hat in der Schweiz rund 4'500 Arbeitsplätze. Auch mit der neuen Organisationsstruktur soll dies so bleiben.