Wildhüter warnen vor Wildunfällen im Herbst
Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, steigt das Risiko eines Unfalls mit einem Wildtier an. Dies erfordert besondere Aufmerksamkeit seitens der Autofahrer.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Herbst kommt es immer öfter zu Wildunfällen.
- Dies liegt in erster Linie am frühen Eindunkeln am Abend.
- Besondere Vorsicht ist in Waldnähe geboten.
Der Herbst ist nicht nur die Zeit der bunten Bäume und der kalten Temperaturen, sondern auch die Zeit der Wildunfälle. Durch die frühe Dämmerung und das Wetter werden vor allem Rehe und Füchse oft übersehen.
Herbst führt vermehrt zu Unfällen
«Jetzt ist die Zeit, in der wir oft Fallwild oder Unfalltiere haben», sagt Jürg Zinggeler von der Jagdverwaltung Kanton Zürich. «Bei Wildtieren ist es eben so, dass sie nicht unterscheiden können, ob das eine Gefahr ist oder nicht.» Deshalb würden Rehe oftmals ungehindert auf die Strasse rennen, obwohl sich ein Fahrzeug mit hellem Licht nähert.
«Jedes Wildtier, das umkommt, wird von uns elektronisch erfasst.», erklärt Zinggeler. So erhält der Jagdverband genaue Zahlen zu den Unfällen und kann Entwicklungen aufzeichnen.
Jährlich sterben etwas 6000 Rehe. Davon kommen ungefähr 1500 Tiere auf der Strasse um. Viele müssen von einem Jäger erlöst werden. Denn mit verletzten Wildtieren kann man nicht so einfach zum Tierarzt gehen. «Wenn das Tier noch lebt, geht es darum, es so schnell wie möglich zu erlösen», sagt Zinggeler.
Was tun, um Unfälle zu vermeiden?
Im Kanton Zürich wird momentan eine neue Methode getestet, um Autofahrer auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Dazu stehen am Strassenrand leuchtende Schilder oder blinkende Strassenpfosten, welche die Fahrer zum Abbremsen bringen sollen.
«Dadurch, dass der Autofahrer gewarnt wird, kann er reagieren», so Zinggeler. Wenn man im Herbst eine Strasse in Waldnähe benutzt, sollte man jederzeit bremsbereit sein und aufmerksam den Strassenrand beobachten.
Was tun, wenn's knallt?
Das Verhalten bei einem Wildunfall ist in erster Linie genau gleich, wie bei einem regulären Auffahrunfall. «Wenn man einen Unfall mit einem Wildtier hat, muss man sofort anhalten, die Unfallstelle sichern und die Kantonspolizei anrufen», betont Zinggeler.
Die Polizei wird umgehend einen Jäger kontaktieren, welcher ebenfalls an die Unfallstelle kommen wird.
Für Zinggeler ist es vor allem wichtig, dass sich Autofahrer der erhöhten Gefahr im Herbst bewusst sind. «In erster Linie geht es darum, dass sich der Autofahrer besonders in der jetzigen Dämmerung entsprechend verhält.»