Alibaba ergattert Millionen-Auftrag von Bund
Der Bund setzt auf den chinesischen Technologiekonzern Alibaba. Künftig werden staatliche Daten bei dem ausländischen Cloud-Dienstleister gespeichert.
Das Wichtigste in Kürze
- Microsoft, IBM, Amazon, Oracle und Alibaba erhalten einen Millionen-Auftrag des Bundes.
- Schweizer und europäische Cloud-Anbieter wurde nicht berücksichtigt.
Der Bund vergibt einen Millionen-Auftrag nach China. Künftig werden staatliche Daten auf Servern von Alibaba speichern.
Neben dem chinesischen Internet-Giganten kommen auch die US-Konzerne Amazon, IBM, Oracle und Microsoft zum Zug. Ein europäischer oder schweizerischer Anbieter – etwa die halbstaatliche Swisscom – wurde gar nicht berücksichtigt. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» in der aktuellen Ausgabe.
Bei den fünf Konzernen wird der Bund künftig Cloud-Dienstleistungen beziehen. Das Kostendach beläuft sich auf 110 Millionen Franken für die nächsten fünf Jahre. Gegenüber der Zeitung begründet der Bund den Entscheid, Cloud-Dienste von Alibaba zu beziehen, mit «sehr attraktiven Preisen».
Alibaba mit tiefen Preisen
Bei Microsoft Schweiz wurde als Hauptgrund das «bereits aufgebaute Rechenzentrum in der Schweiz» angegeben. Und auch Amazon erhielt für das «Rechenzentrum-Standort Schweiz» viele Punkte.
Beworben hatten sich acht Unternehmen. Bei der Vergabe am 16. Juni gewichtete der Bund nach eigenen Angaben das Argument «Standort Schweiz» und die Volumenrabatte mit je zehn Prozent. Die Vertragsbedingungen mit 20 Prozent und den Preis und die Qualität mit je 30 Prozent.
SVP-Nationalrat Franz Grüter sagt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», der Bund habe faktisch keine Wahl. In Europa gebe es keinen Cloud-Anbieter, «der den amerikanischen und chinesischen Firmen auch nur annähernd das Wasser reichen kann.»