Aryzta ernennt Michael Schai per Anfang 2025 zum neuen CEO
Der Backwarenkonzern Aryzta hat nach langer Suche einen neuen CEO gefunden. Per 1. Januar 2025 soll Michael Schai den langjährigen Interims-CEO Urs Jordi ablösen. Ab 2025 will sich Jordi wieder auf seine Aufgabe als Präsident des Verwaltungsrats konzentrieren.
Michael Schai ist Doppelbürger der Schweiz und von Österreich. Derzeit arbeitet er noch als Länder-CEO für Lindt & Sprüngli in Australien, wie Aryzta am Montag mitteilte. Er war früher unter anderem für Mars tätig, aber auch bereits einmal für Aryzta.
Er verfügt laut Mitteilung über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Konsumgüter und Backwaren. VR-Präsident und noch-CEO Jordi zeigt sich in der Mitteilung zuversichtlich, dass die Ernennung von Schai für Stabilität und eine anhaltende Performance bei Aryzta sorgen wird.
Schai wird für seine neue Aufgabe wieder in die Schweiz ziehen. Mit diesem Wechsel zeichnet sich ein Ende des Doppelmandats von Urs Jordi ab, welches etwa vom Stimmrechtsberater Ethos als zu lange dauernd kritisiert worden war.
Investoren und Übernahmeangebote
Er war im November 2020 interimistisch auf den Posten des CEO gesetzt worden, nachdem der vorherige Konzernchef Kevin Toland zurückgetreten war. Aryzta hatte damals ein turbulentes Jahr hinter sich: Der bereits angeschlagene Tiefkühlbäcker wurde durch die Coronakrise zusätzlich durchgeschüttelt.
Das rief aktivistische Investoren auf den Plan. In der Folge installierten die Grossaktionäre Veraison und Cobas im September 2020 eine neue Spitze im Verwaltungsrat, angeführt von Ex-Hiestand-Chef Urs Jordi.
Doch zu diesem Zeitpunkt war auch der für sein aggressives Vorgehen berüchtigte Hedgefonds Elliott Advisors des US-Milliardärs Paul Singer auf den Konzern aufmerksam geworden. Mit seinem Übernahmeangebot konnte er sich letztlich aber nicht durchsetzen.
Jordi war vor der Fusion mit Aryzta im Jahr 2008 CEO der ehemals börsenkotierten Hiestand Holding. Bereits im Herbst 2022 hatte Aryzta angekündigt, dass er sein Doppelmandat auf Wunsch des Verwaltungsrats noch bis Ende 2024 weiterführen werde.