Backwarenkonzern Aryzta schrumpft während Coronakrise massiv

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Zürich,

Der Backwarenkonzern Aryzta ist in der ersten Jahreshälfte seines Geschäftsjahres 2020/21 weiter geschrumpft. Besonders die erneuten Lockdowns in Europa machten dem Tiefkühlgipfelibäcker zu schaffen. Dennoch sieht das Management den Turnaround auf Kurs.

Aryzta
Der Bäckereikonzern Aryzta schreibt schwarze Zahlen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Von August bis Januar setzte Aryzta insgesamt 1,29 Milliarden Euro um, das sind 22,4 Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr, wie die Gruppe am Montag mitteilte.

Das drückte auch auf den Gewinn: Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) gab um 26,5 Prozent auf 124,8 Millionen Euro nach. Dies entspricht einer Marge von 9,7 Prozent nach 10,3 Prozent im Vorjahreshalbjahr beziehungsweise 8,9 Prozent im Geschäftsjahr 2019/20.

Etwas besser schlug sich das fortgeführte Geschäft. Am Freitag hatte Aryzta den Verkauf der nordamerikanischen Einheiten bekannt gegeben. Das fortgeführte Geschäft wies bei einem Umsatz von 752,5 Millionen Euro (-21,0%) eine Marge von 10,1 Prozent aus, das abgestossene Geschäft bei einem Umsatz von 533,4 Millionen (-24,2%) eine Marge von 9,1 Prozent. Die angepeilte Senkung der Kostenbasis um ein Viertel sei auf Kurs, hiess es weiter.

Unter dem Strich blieb ein bereinigter Verlust von 16,4 Millionen Euro nach einem Gewinn von 34,3 Millionen. Nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS wies Aryzta allerdings einen Verlust von 125,4 Millionen Euro aus. Im Vorjahreshalbjahr hatten Abschreibungen auf verkaufte oder zum Verkauf stehende Geschäftseinheiten sowie Goodwill in Nordamerika den Verlust auf 899,2 Millionen Euro hochgetrieben.

Trotzdem hat Aryzta aktuell genug finanzielle Ressourcen für seinen Turnaround. Die Liquidität betrug per Ende Januar 523 Millionen Euro. Und der am Freitagabend vermeldete Verkauf des Nordamerika-Geschäfts spült umgerechnet gut 700 Millionen in die Firmenkassen. Damit habe Aryzta nun Sicherheit bei der Schuldenreduktion, schrieb das Unternehmen. Mit einer Nettoverschuldung des 4,07-fachen des EBITDA habe man nun ausreichend Spielraum.

Der Verkauf ist auch Teil der neuen Strategie, sich auf das Geschäft in Europa und Asien/Pazifik (APAC) zu konzentrieren. Mit der neuen Strategie will das Unternehmen in den kommenden zwei bis drei Jahren aus eigener Kraft zu Umsatzwachstum zurückfinden, und die operative Marge (EBITDA) soll bis Ende 2022 mindestens auf den Branchendurchschnitt von rund 12,5 Prozent verbessert werden, wie Aryzta erneut bestätigte. Das sei erst ein Zwischenziel und solle dann weiter verbessert werden.

Für das laufende Jahr gibt das Unternehmen aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten rund um die Covid-19-Pandemie weiterhin keine Prognose ab.

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