Barclays' Fehler bei Anleihen sprengt Kostenrahmen für 2022
Ein teurer Fehler bei der Ausgabe von Anleihen lässt bei der britischen Bank Barclays die Kosten aus dem Ruder laufen. Wegen der Zusatzbelastung und der Stärke des US-Dollars dürften die Betriebskosten in diesem Jahr von 15 Milliarden auf 16,7 Milliarden britische Pfund (19,9 Milliarden Franken) steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Dies teilte das Geldhaus bei der Vorlage seiner Zwischenbilanz am Donnerstag in London mit.
Barclays hatte versehentlich mehr strukturierte Anleihen und börsennotierte Schuldverschreibungen ausgegeben, als sie zuvor bei US-Behörden beantragt hatte. Daher musste sie die Papiere mit Verlust zum ursprünglichen Preis zurückkaufen und muss zudem eine Strafe an die US-Börsenaufsicht SEC zahlen. Im ersten Halbjahr verbuchte das Institut deshalb eine Belastung von 1,5 Milliarden Pfund.
Dennoch will Barclays-Chef C. S. Venkatakrishnan dieses Jahr wie geplant eine Rendite von mehr als zehn Prozent auf das materielle Eigenkapital erreichen. Zudem will die Bank für eine halbe Milliarde Pfund eigene Aktien zurückkaufen.
Im zweiten Quartal brach Barclays' Nettogewinn im Jahresvergleich um fast die Hälfte auf knapp 1,1 Milliarden Pfund ein. Zwar steigerte die Bank ihre Erträge - also die gesamten Einnahmen - um knapp ein Viertel auf 6,7 Milliarden Pfund. Allerdings legte sie 200 Millionen Pfund für drohende Kreditausfälle zurück.