Bayer baut 4500 Stellen in Deutschland ab
Der Chemieriese Bayer streicht in Deutschland 4500 Stellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Linken-Politiker Meiser: Monsanto-Übernahme kommt Beschäftigte teuer zu stehen.
Der Konzern konkretisierte am Dienstag seine bereits Ende November angekündigten Stellenabbaupläne. Weltweit will Bayer bis Ende 2021 rund 12.000 Stellen streichen. Dabei sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen - Bayer bietet den betroffenen Mitarbeitern Abfindungen und Frühverrentung an.
Die meisten Arbeitsplätze, nämlich 5500 bis 6000, sollen Bayer zufolge bei «übergreifenden Konzern- und Querschnittsfunktionen, Business Services sowie den Länderplattformen» gestrichen werden. In der Crop-Science-Sparte mit den Bereichen Saatgut, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung sollen 4100 Stellen wegfallen, in der Consumer-Health-Sparte für rezeptfreie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel 1100 Stellen.
Rund 900 Arbeitsplätze werden den Angaben zufolge in der Forschung der Sparte Pharmaceuticals für verschreibungspflichtige Medikamente wegfallen. In Wuppertal sind rund 350 Stellen im Zusammenhang mit der Herstellung von Medikamenten gegen die Bluterkrankheit betroffen.
Mitarbeiter ab 57 Jahren können in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Jüngere Mitarbeiter bekommen einen Aufhebungsvertrag. Der maximale Abfindungsbetrag beläuft sich laut Unternehmensangaben auf 63 Monatsentgelte.
Der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linken-Fraktion im Bundestag, Pascal Meiser, kritisierte: «Die verkorkste Monsanto-Übernahme kommt die Bayer-Standorte in Deutschland jetzt teuer zu stehen.» Es sei «völlig inakzeptabel», dass Bayer die teure Übernahme durch einen massiven Stellenabbau gegenfinanziere, obwohl das Unternehmen auch in den kommenden Jahren mit satten Milliardenüberschüssen rechne.
Die Führungsetage bei Bayer habe alle Warnungen vor der Übernahme von Monsanto in den Wind geschlagen, erklärte Meiser. Es sei absehbar gewesen, dass auf den Leverkusener Chemiekonzern nicht nur eine Klagewelle aus den USA zurollen, sondern diese Megafusion auch gravierende Folgen für die Beschäftigten haben werde.