Flugaufsicht verlangt von Boeing Neuverkabelung der 737 MAX
Die US-Aufsichtsbehörde will Boeing zu einer Neuverkabelung vor einer Wiederzulassung verpflichten. Betroffen sind alle Maschinen des Flugzeugtypes 737 MAX.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA will Boeing zu einer Neuverkabelung verpflichten.
- Betroffen sind die Maschinen des Flugzeugtypes 737 MAX.
- Die Neuverkabelung ist Bedingung vor einer Wiederzulassung.
Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA will den Flugzeugbauer Boeing vor einer Wiederzulassung zur Neuverkabelung verpflichten. Betroffen sind alle Maschinen des Flugzeugtypes 737 MAX. Boeing hofft weiter auf Wiederzulassung Mitte des Jahres. Dies ist einem Medienbericht zu entnehmen.
Die Anordnung soll laut dem Bericht des «Wall Street Journal» für alle der fast 800 produzierten 737-Max-Flugzeuge gelten. Inklusive derer, die bereits von Fluggesellschaften betrieben werden. Für die 737 MAX war vor einem Jahr nach zwei Abstürzen mit 346 Toten ein Flugverbot verhängt worden.
Zulassung nach Behebung der Probleme
Die FAA erklärte, sie sei derzeit mit Boeing über ein «kürzlich entdecktes Verkabelungsproblem» im Gespräch. Den Bericht des «Wall Street Journal» bestätigte die Behörde aber nicht. Die 737 MAX werde erst wieder zugelassen, «wenn die FAA überzeugt ist, dass alle sicherheitsrelevanten Probleme behoben wurden».
Boeing teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, es gebe Gespräche mit der FAA über eine Verkabelungsangelegenheit. Das Unternehmen geht demnach jedoch weiterhin von einer Wiederzulassung der 737 MAX bis Mitte des Jahres aus.
Eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines war am 10. März kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Alle 157 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Nach dem Absturz war ein weltweites Flugverbot für Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX verhängt worden. Wenige Monate zuvor war bereits eine solche Boeing vor der indonesischen Insel Java abgestürzt, alle 189 Insassen starben.
Verkabelung erfüllt Sicherheitsstandard nicht
Ermittler machten einen Konstruktionsfehler im Stabilisierungssystem für das Unglück verantwortlich, der bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt. Wie das «Wall Street Journal» nun berichtet, erlangte die FAA inzwischen eine andere Schlussfolgerung: Die derzeitige Verkabelung in der 737 MAX erfüllt die Sicherheitsstandards nicht. Demnach kann die derzeitige Verkabelung Kurzschlüsse verursachen, die ebenfalls ein unkontrolliertes Abfallen der Flugzeugnase verursachen könnte.
Boeing hatte die Produktion der 737 MAX Anfang Januar vergangenen Jahres vorübergehend eingestellt. Ursprünglich hatte der Konzern gehofft, noch 2019 eine Wiederzulassung für die 737 MAX zu bekommen. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA erklärte aber, der Prozess einer Wiederzulassung werde sich ins Jahr 2020 ziehen.