Schlechte Nachrichten für Weinliebhaber: Die Winzer aus der Region um Bordeaux (F) konnten 2017 lediglich 3,5 Millionen Hektoliter Wein produzieren. Damit ist die Ernte im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gesunken.
Wie lange kann der klassische Bordeaux-Wein noch im Herkunftsgebiet hergestellt werden?
Wie lange kann der klassische Bordeaux-Wein noch im Herkunftsgebiet hergestellt werden? - Keystone

Gefahr für den klassischen Bordeaux-Wein

Das Klima macht den Winzern in Bordeaux schon länger zu schaffen. Im südwestfranzösischen Weinanbaugebiet wird es immer wärmer und trockener. Für einzelne Rebsorten ist das problematisch. Der klassische Bordeaux-Wein setzt sich zu 65 Prozent aus Merlot zusammen. Das ist eine Rebsorte für gemässigte, eher kühle Anbaugebiete – Spätfrost, Trockenheit und Hitze bringt sie aus der Balance.

Für die Bordeaux-Winzer gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder zieht das Anbaugebiet mit dem Namen Bordeaux nach Norden oder die Rebsorten müssen ausgetauscht werden. Doch beide sind nicht zufriedenstellend. Denn: Den klassischen Bordeaux-Wein macht einerseits die richtige Rebsortenmischung aus und andererseits das Herkunftsgebiet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bordeaux-Winzer haben letztes Jahr 40 Prozent weniger Wein produziert als 2016.
  • Im April sorgte Frost in ganz Frankreich für grosse Schäden bei Weinanbauern.
  • Die Klimaerwärmung gefährdet immer mehr die Produktion des klassischen Bordeaux-Weins.
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Die Weinproduzenten in Bordeaux mussten 2017 einen herben Rückschlag einstecken. Mit 3,5 Millionen Hektolitern Wein produzierten die Winzer 40 Prozent weniger als im Jahr davor. Grund: Nach einem milden März wurden die Reben Ende April von Frost befallen. Einige Weingüter haben dadurch 80 bis 90 Prozent ihrer Ernte verloren.

Auch andere französische Weinregionen traf der Frost stark. Es könnte die schlechteste Weinernte Frankreichs seit 1945 werden. Die Zahlen sollten bis Ende Februar veröffentlicht werden, wie «The Guardian» berichtet.

Bis 2050 wird im Bordelais eine durchschnittliche Wärmesumme von 18,8 Grad erwartet, wie «Reportagen» schreibt. Das entspricht in etwa dem Klima, das heute in Portugal herrscht. Deswegen verschiebt sich der Anbau langsam nach Norde und in die Höhe. In Deutschland wurde Merlot erstmals 1997 angebaut, gehört dort jedoch bereits zu den Top Ten der meistangebauten Rebsorten.

Nicht zufriedenstellende Lösungen

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