Börsengang von Spotify: So schlagen sich Tech-Startups an der Börse
Spotify hat an der Börse einen guten Start hingelegt. Dass das nichts bedeuten muss, zeigen Twitter und Snapchat. Doch Analysten sehen positiv in die Zukunft von Spotify.
Das Wichtigste in Kürze
- Am ersten Handelstag schloss der Börsenkurs von Spotify 13 Prozent im Plus.
- Twitter legte einen ähnlichen Traumstart hin, konnte aber die Erwartungen der Börisaner nicht erfüllen.
Das Börsendebut von Spotify stellt die Finanzpresse zufrieden. Am Ende des ersten Handelstags lag das Wertpapier der Streaming-App gestern Abend bei 149 Dollar. Ein schönes Plus von 13 Prozent gegenüber dem Referenzpreis.
Wie es weiter geht, steht in den Sternen. Analysten sehen Potential. RBC Capital Markets geht von einem Kurs von 220 Dollar aus. Das durchschnittliche Kursziel legt bei 167 Dollar. Spotify-Gründer Daniel Ek ist zurückhaltend: «Ich habe keine Zweifel daran, dass es Auf und Abs geben wird.»
Flaute bei Facebook-Börsengang
Spotify ist nicht das erste Tech-Unternehmen, das den Gang an die Börse wagt. Doch schlagen sich die Firmen sich ganz unterschiedlich. Das soziale Netzwerk Facebook startete mit einer Flaute. Am Ende des ersten Handelstags 2012 lag das Wertpapier mit 38 Dollar gerade mal 0,6 Prozent über dem Ausgabekurs. Heute kostet eine Aktie 152 Dollar. Trotz Daten-Skandal.
Anders sieht das Bild bei Konkurrent Twitter aus. Der Kurs schloss am ersten Tag an der Börse im November 2013 rund 75 Prozent über dem Ausgabepreis. Kein Wunder: Die Anleger erhofften sich eine ähnliche Kursentwicklung wie bei Facebook. Nur: Der grosse Erfolg blieb aus. Das Twitter-Wertpapier kostet heute nur einen Dollar mehr als beim Börsengang vor fünf Jahren.
Mit einem grossen Tamtam ging letztes Jahr die Chat-App Snapchat an die Börse. Die Finanzpresse jubelte über einen «Traumstart». Davon ist heute gar nichts mehr übrig. Die Aktie kostete rund einen Drittel weniger als nach dem ersten Handelstag.
🎱[#LeChiffre] Avec une capitalisation de 27 Milliards $, #Spotify fait mieux que #Twitter pour son entrée en #Bourse https://t.co/5jX6SudBMY v/@Recode #FlashDigitAll #IPO #Music #streaming #TransfoNum #transformationdigitale #numerique #Tech #sartup pic.twitter.com/xzQaRewKir
— #EnjoyDigitAll (@EnjoyDigitAll) April 4, 2018
Spotify wächst kräftig
Facebook bolzt Umsatz, während Snapchat und Twitter mit ähnlichen Problemen kämpfen: Das Nutzerwachstum ist gering, rote Zahlen die Regel und nicht die Ausnahme. Gewinn ist auch für Spotify ein Fremdwort. Doch der Streaming-Dienst hat Gewicht. Dank Spotify geht es mit der Branche wieder aufwärts. Und dank Spotify sind illegale Tauschbörsen heute kein Thema mehr.
Und: Die Streaming-App ist auf Wachstumskurs. Anfang 2015 hatte Spotify noch weniger als 20 Millionen Bezahl-Kunden. Heute sind es 70 Millionen. Damit hat fast die Hälfte der Spotify-Nutzer ein kostenpflichtiges Abo. Die Börsianer dürften also nicht ganz falsch liegen, wenn sie an das Geschäftsmodell aus Schweden glauben.