Bühler ist trotz weniger Aufträge zuversichtlich
Bühler hat 2024 die Profitabilität trotz sinkendem Auftragseingang verbessert und blickt zuversichtlich auf 2025, vor allem dank dem wachsenden Service-Bereich.

Das Ostschweizer Technologieunternehmen Bühler hat 2024 trotz geringerem Auftragseingang die Profitabilität verbessert. Für 2025 ist die Firma trotz weltweiten Unsicherheiten zuversichtlich. Nicht zuletzt wegen des immer stärker werdenden Service-Bereichs.
Das abgelaufene Geschäftsjahr sei sehr dynamisch gewesen, sagte CEO Stefan Scheiber in einer Online-Medienkonferenz am Montag. Bühler sei es aber gelungen, Marktanteile in den Kerngeschäften hinzuzugewinnen. Man habe am bisherigen Kurs festgehalten. Dazu zählten Investitionen in gegen 40 neue Produkte und der weitere Ausbau des Service-Geschäfts.
Umsatzrückgang von 0,8 Prozent
Der Umsatz sank 2024 leicht um 0,8 Prozent auf 3,0 Milliarden Franken, wie das Familienunternehmen in fünfter Generation mitteilte. Wechselkurse beeinflussten das Ergebnis deutlich. In Lokalwährungen resultierte ein Wachstum von 2,5 Prozent.
Dank verbesserter Produktivität steigerte die Gruppe ihre Profitabilität. Der operative Gewinn (EBIT) stieg erneut, und zwar um 4,9 Prozent auf 227 Millionen Franken. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 7,6 von 7,2 Prozent. Der Reingewinn lag bei 189 Millionen Franken (+5,9 %).
Beim Auftragseingang dagegen war der Anlagenbauer mit einem Rückgang um 9,9 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken konfrontiert. Ein wichtiger Grund waren den Angaben zufolge die globalen Unsicherheiten wegen Wahlen in mehreren Ländern. Firmen hatten unter anderem gewisse Aufträge auf später verschoben.
Bühler optimistisch für 2025 trotz Unsicherheiten
Für 2025 erwartete die Firmenführung bei einem Auftragsbestand von 1,9 Milliarden Franken als Ausgangspunkt wieder mehr neue Aufträge, wie Finanzchef Mark Macus sagte. 2025 dürfte vielerorts mehr Klarheit herrschen. Gewisse Märkte würden sich wohl wieder «aufwärmen», sagte er. Bühler sei zudem in den Weltregionen breit abgestützt.
Bei den Sparten legte der grösste Bereich Grains & Food um 2,0 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken zu. Der Bereich ist auf Prozesstechnologien für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie spezialisiert. Zum Wachstum beigetragen hat hier vor allem das Müllerei-Geschäft, das einen Rekord verbuchte.
Hingegen sank der Umsatz von Advanced Materials, in dem unter anderem das Druckgussgeschäft angesiedelt ist, um 8,5 Prozent auf 712 Millionen Franken. Als Gründe nannte Bühler eine Normalisierung nach dem Post-Pandemie-Aufschwung und Unsicherheiten auf den globalen Automobilmärkten.
Globaler Technologieführer in Nahrungsmittel- und Industrieproduktion
Mit einem Ausbau des Geschäftsbereichs Customer Service um 9,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken wird der Anlagenbauer immer mehr auch zu einem Service-Unternehmen. Zuletzt bestanden gegen 4000 Langzeit-Service-Verträge. Der Bereich machte zuletzt bereits 35,4 Prozent des Konzernumsatzes aus. CEO Scheiber sah hier noch weitere Wachstumsmöglichkeiten.
Das 1860 gegründete Unternehmen mit gut 12'300 Beschäftigten ist in 140 Ländern tätig und baut Maschinen für die Nahrungsmittel sowie Fahrzeug- und Gebäudeindustrie. Die Hälfte der Neufahrzeuge weltweit enthält laut Firmenangaben Druckgiessbauteile aus seiner Technik. Täglich konsumieren zwei Milliarden Menschen Lebensmittel aus Herstellung mit Bühler-Prozesstechnologie.