Carlos Ghosns Anwalt beantragt erneut Freilassung auf Kaution
Der Anwalt von Carlos Ghosn fordert, sein Klient auf Kaution freizulassen. Einen entsprechenden Antrag wurde am Freitag beim Gericht in Tokio eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Anwalt von Carlos Ghosn fordert die Freilassung auf Kaution.
- Einen Termin für einen Prozess gibt es bislang nicht.
Der Anwalt des in Japan in Untersuchungshaft sitzenden Ex-Verwaltungsratschefs des Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, fordert erneut eine Freilassung auf Kaution. Er reichte heute Freitag beim Bezirksgericht in Tokio einen entsprechenden Antrag ein. Das Gericht hatte Ghosn schon zuvor eine Entlassung aus dem Gefängnis verweigert, einen Einspruch dagegen lehnte das Gericht erst am Donnerstag ab.
Ghosn und seine kürzlich auf Kaution freigelassene frühere rechte Hand bei Nissan, Greg Kelly, waren am 19. November wegen Verstosses gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Bis zu einem Prozess könnten Monate vergehen. Einen Termin gibt es nicht.
Erneute Anklage
Die Staatsanwaltschaft hatte kürzlich neue Anklage gegen den 64-Jährigen wegen schweren Vertrauensbruchs und Verstosses gegen Unternehmensgesetze erhoben. Ghosn ist Architekt der Autoallianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi. Er hatte Nissan einst vor einer drohenden Pleite gerettet. Nur wenige Tage nach seiner Festnahme hatten ihn Nissan und Mitsubishi als Verwaltungsratschef gefeuert.
Bei Renault ist Ghosn indes offiziell noch Konzernchef. Doch nun bereitet sich auch Renault auf einen Führungswechsel vor. Gesucht werde die «beste Lösung für die künftige Führung der Gruppe», teilte der amtierende Renault-Verwaltungsratschef Philippe Lagayette am Donnerstag mit. Er nannte dabei den Namen Ghosns nicht explizit.