Chipkonzern STMicro rechnet auch 2022 mit hoher Nachfrage
Der französisch-italienische Chiphersteller STMicro profitiert nachhaltig von der hohen Nachfrage nach Halbleitern. Auch weit in das Jahr 2022 werde der Bedarf hoch sein, kündigte Firmenchef Jean-Marc Chery am Donnerstag an. Im laufenden Jahr liege die Nachfrage deutlich über den Kapazitäten. STMicro hob die Umsatzziele für das Gesamtjahr leicht an. Nun rechnet der Konzern, zu dessen Kunden Apple und Tesla gehören, mit Erlösen von rund 12,6 Milliarden Dollar. Das sind rund 100 Millionen Dollar mehr als zuletzt erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Markt kam die Zuversicht gut an.
Die Aktie stieg mehr als vier Prozent. Anleger hatten zunächst befürchtet, dass die zwischenzeitliche Schliessung einer Fabrik in Malaysia, in der vor allem für die Autoindustrie produziert wird, stärker ins Gewicht fällt.
Weltweite Chipengpässe treiben Autokonzerne und Elektronikfirmen seit Monaten um. Analysten erwarten, dass die Lieferprobleme sich noch bis 2023 auf die Produktion auswirken. Inzwischen spürt beispielsweise auch der Netzwerkausrüster Nokia die Probleme. «Im Moment schränkt uns die Chip-Verfügbarkeit ein. Das wird auch im vierten Quartal der Fall sein und es ist wahrscheinlich, dass diese Herausforderung noch grösser wird, bevor sich die Situation verbessert», sagte Nokia-Chef Pekka Lundmark.
Um den Bedarf besser decken zu können, bauen Chipfirmen weltweit ihre Kapazitäten aus und versuchen Produktionsstätten besser zu verteilen. Auch Chery will stärker investieren, um mehr Aufträge abwickeln zu können. Zuletzt schoben vor allem Orders für die in Elektroautos benötigten Siliziumkarbid-Halbleiter das Geschäft an. Der Gesamtumsatz des Konzerns kletterte im dritten Quartal um fast sieben Prozent auf rund 3,2 Milliarden Dollar.