Christoph Mäder: So tickt der neue Economiesuisse-Präsident

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Im Herbst erhält der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse einen neuen Präsidenten: Christoph Mäder ist ein alter Bekannter.

Mäder
Christoph Mäder ist neu an der Spitze der Economiesuisse. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Christoph Mäder soll das Präsidium von Economiesuisse übernehmen.
  • Mäder war lang in der Konzernleitung von Syngenta.

Sesselrücken bei der Economiesuisse: Im Herbst gibt Heinz Karrer den Präsidentenposten ab, Christoph Mäder soll übernehmen. Seine Wahl ist Formsache.

Von einem Generationenwechsel kann man nicht sprechen. Beide haben Jahrgang 1959.

Mäder kommt nicht von aussen, er kennt den Wirtschaftsdachverband bestens: Von 2008 bis 2019 war er Mitglied des Vorstandausschusses, während sieben Jahren gar Vizepräsident.

FDP-Gössi kennt ihn nicht

«Mäder wer?», titelte gestern der «Blick». Denn in Bundesbern scheint der neue Economiesuisse-Spitzenmann wenig bekannt zu sein. Selbst FDP-Präsidentin Petra Gössi kennt ihn nicht persönlich.

Heinz Karrer
Heinz Karrer, Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse, tritt ab. - Keystone

In der Wirtschaft ist der gebürtige Aargauer allerdings kein Unbekannter. Neben seiner Funktion als Economiesuisse-Vertreter ist er vor allem als Geschäftsleitungsmitglied von Syngenta aufgefallen. Hier hatte er bis 2018 verschiedene Spitzenfunktionen inne, zuletzt jene des Chefjuristen.

In dieser Rolle tauchte er auch immer wieder in der Öffentlichkeit auf. So schrieb er Gastbeiträge in der «NZZ», wenig überraschend mit einer klar wirtschaftsfreundlichen Perspektive.

Syngenta an China verkauft

In seiner Ära wurde 2017 der Agrochemie-Konzern an chinesischen Staatskonzern ChemChina verkauft. Diesen Deal musste Mäder in den Medien verteidigen.

Mäder gilt als loyal. Das zeigt auch sein Lebenslauf: 18 Jahre – seit der Gründung im Jahr 2000 – arbeitete er bei Syngenta.

Syngenta
Der Basler Agrochemie-Konzern Syngenta ist seit 2015 in chinesischem Besitz. - Keystone

Als er das Unternehmen verliess, war er der letzte Schweizer im Topmanagement des Konzerns. Der Abgang liess aufhorchen: Immerhin nahm Verwaltungsratspräsident Michel Demaré – beide erarbeiteten mit den Chinesen den Übernahmevertrag – kurz zuvor den Hut.

Heute sitzt Mäder in verschiedenen Aufsichtsgremien. Er hat einen Verwaltungsratssitz beim Versicherer Bâloise und bei den Chemie-Konzernen Lonza und EMS. Zudem ist er Partner einer Aargauer Anwaltskanzlei.

Der Pfarrerssohn Mäder ist in Rupperswil AG aufgewachsen. Sein Patent zum Rechtsanwalt hat er an der Universität Basel gemacht. Er wohnt in Hergiswil NW.

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