Condor-Chef verteidigt Überbrückungskredit
Condor-Chef Ralf Teckentrup hat die genehmigten Staatshilfen für seine Fluggesellschaft verteidigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mutterkonzern Thomas Cook sei ein «Brexit-Opfer».
«Ohne den Überbrückungskredit hätten wir auch keine Chance gehabt», sagte er der Wochenzeitung «Die Zeit» laut Vorabmeldung vom Dienstag. Nach der Pleite des britischen Reiseveranstalters und Mutterkonzerns Thomas Cook hatten die Bundesregierung und das Land Hessen der deutschen Tochter Condor einen Kredit in Höhe von 380 Millionen Euro gewährt.
Die Bürgschaft für das sechsmonatige Darlehen übernehmen Hessen und der Bund je zur Hälfte. Das Geld soll sicherstellen, dass Condor angesichts der Insolvenz von Thomas Cook sein Angebot weiter aufrechterhalten kann. Unterdessen sucht Teckentrup nach eigener Aussage nach einem neuen Eigentümer. «Das kann ein strategischer Partner sein oder ein Finanzinvestor» zitierte ihn «Die Zeit».
Er bezeichnete Thomas Cook demnach als «Brexit-Opfer», die Insolvenz sei vor allem dem drohenden EU-Austritt Grossbritanniens und einem damit verbundenen Rückgang der Wechselkurse geschuldet. «Wenn ein Familienurlaub 400 Pfund teurer wird, ist das für die Thomas-Cook-Kunden in England nicht mehr bezahlbar», sagte Teckentrup. «Kein Wunder, dass dann die Veranstalterbuchungen ausgeblieben sind.»