Coronavirus: Coiffeursalons setzen weiterhin auf Maskenpflicht
Seit Donnerstag muss in Coiffeurbetrieben keine Maske wegen des Coronavirus mehr getragen werden. Trotzdem halten viele Salons freiwillig daran fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch hob der Bundesrat die Maskenpflicht an fast allen Orten auf.
- Auch in Coiffeursalons kann wieder aufs Tragen von Masken verzichtet werden.
- Doch eine Umfrage zeigt, dass viele Betriebe weiterhin eine Schutzmaske vorschreiben.
26. April 2020: Es ist der Tag der Wiederöffnung aller Coiffeursalons. Nach sechs Wochen Lockdown und hohen Einbussen ist ein Besuch beim Friseur wieder erlaubt – natürlich mit Maske.
Danach wurde an der Maskenpflicht nicht mehr gerüttelt. Knapp 22 Monate lang mussten die Coiffeur-Mitarbeitenden wegen des Coronavirus während der gesamten Arbeitszeit einen Nasen-Mund-Schutz tragen.
Umso grösser dürfte die Erleichterung bei vielen gewesen sein, als der Bundesrat diese Woche die Aufhebung der Maskenpflicht bekannt gab.
Coronavirus: Coiffeurverband mahnt zu Vorsicht
Doch der Coiffeurverband drückt auf die Bremse: Bereits vor den Lockerungen des Bundesrats wurde bekannt, dass eine Mehrheit der Verbandsmitglieder den langsameren Öffnungskurs wählen würde.
Nun rät der Verband den Arbeitgebern, weiterhin vorsichtig zu sein, wenn es um die Aufhebung der Maskenpflicht bei Mitarbeitenden geht. «Coiffure Suisse empfiehlt, dass die Mitarbeitenden die Maske wegen des Coronavirus noch eine Weile tragen», heisst es in einer Mitteilung.
Die Reaktionen auf die Lockerungen seien bisher «sehr emotional» gewesen, sagt Verbandspräsident Damien Ojetti auf Anfrage von Nau.ch. «Einige freuen sich über die Aufhebung der Massnahmen. Andere sind von einer so schnellen und radikalen Änderung überrascht und auch besorgt.»
Coiffeursalons führen Maskenpflicht freiwillig fort
Die vorsichtige Vorgehensweise bestätigt sich auch bei den Coiffeursalons. Wie eine Umfrage bei mehreren Ketten zeigt, halten die Betreiber teilweise freiwillig an der Maskenpflicht fest.
So setzt beispielsweise der Filialbetrieb «Orinad Coiffure» wegen des Coronavirus bis auf Weiteres aufs Tragen der Schutzmasken. Die Kunden dürfen hingegen selber entscheiden, ob sie eine Maske tragen oder darauf verzichten möchten.
«Damit wollen wir unsere Mitarbeitenden und Kunden möglichst gut schützen», erklärt Geschäftsführerin Manuela Kundert.
Geplant ist, die Maskenpflicht bis Ende April weiterzuführen. Je nach Situation könnten die Masken aber schon vorher fallen: «Wir beobachten, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickelt und werden im März neu entscheiden», sagt Kundert.
Kunden tragen häufig noch eine Maske
Auch beim «art Coiffure» in Düdingen FR wird den Mitarbeitenden empfohlen, sich weiterhin mit einer Maske zu schützen. Zudem sei die Kundschaft mittlerweile sensibilisiert: «Die Mehrheit der Kunden hat bisher eine Schutzmaske getragen», so das Fazit einer Mitarbeiterin.
Andere Unternehmen überlassen es dem Kunden selbst, ob sich das Personal schützen soll oder nicht. «Grundsätzlich tragen unsere Mitarbeiter keine Maske mehr. Wenn dies aber von der Kundschaft gewünscht wird, setzen wir das auch um», heisst es bei der CEO-Assistentin von «Haar-Werk».