Credit Suisse zieht Bermudas-Fall nach Berufungsurteil weiter
Die Credit Suisse soll laut eines Urteils 600 Millionen Dollar zahlen. Ein Berufungsgericht hat es in Teilen revidiert, dennoch will die Bank es weiterziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Credit Suisse muss 600 Millionen Dollar zahlen.
- Das Berufungsgericht revidiert Teile des Urteils.
- Dennoch zieht die Credit Suisse den Fall weiter.
Im Verfahren des früheren georgischen Regierungschefs Bidzina Ivanishvili gegen die Grossbank Credit Suisse auf den Bermudas hat ein Berufungsgericht zwar gewisse Punkte des bisherigen Urteils revidiert. Allerdings hat das auf das Gesamturteil, das eine Zahlung von gut 600 Millionen Dollar vorsieht, insgesamt wenig Einfluss. Die Credit Suisse will das Urteil des Berufungsgerichts daher noch weiter ziehen.
Die Grossbank begrüsse den Entscheid des Berufungsgerichts auf den Bermudas, die vorinstanzliche Feststellung aufzuheben, wonach ihre Lebensversicherungsgesellschaft Credit Suisse Life Bermuda die Klägerin arglistig getäuscht haben soll, schreibt die CS in einer Stellungnahme vom Freitagabend.
607-Millionen-Dollar-Busse
Es sei aber enttäuschend, dass das Gericht den Argumenten der Versicherungstochter nicht gefolgt sei, dass diese ihren Vertrag mit dem Kunden nicht verletzt habe.
Im dem am Freitag veröffentlichten Urteil des Berufungsgerichtes, das der Nachrichtenagentur AWP vorliegt, heisst es denn auch, dass die Aufhebung der Ansprüche über arglistige Täuschung keine Relevanz für die Gesamtklage habe.
Ein Gericht auf den Bermuda-Inseln hatte im Frühling die Credit Suisse, die mittlerweile in der UBS aufgegangen ist, zu einer Bussenzahlung von 607 Millionen Dollar verurteilt.
Ivanishvili war Kunde des betrügerischen Genfer CS-Beraters Patrice Lescaudron und hatte hohe Summen seines Vermögens über die CS investiert. Lescaudron hatte spätestens ab 2011 reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt – darunter von Ivanishvili. Das Gericht auf den Bermudas hatte der CS vorgeworfen, sie habe «keine oder unzureichende Massnahmen getroffen», um Lescaudrons «betrügerische Misswirtschaft» zu verhindern.