CS-Ökonomen senken BIP-Prognosen für 2020 auf -4 Prozent

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Zürich,

Die Ökonomen der Credit Suisse haben ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Sie rechnen mit einem BIP-Rückgang von 4 Prozent.

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Die Ökonomen der Credit Suisse haben ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr nach unten korrigiert. (Archiv) - sda - KEYSTONE/dpa/Christian Charisius

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse-Ökonomen korrigierten ihre Konjunkturprognosen für 2020 nach unten.
  • Neu rechnen die Wirtschaftsexperten mit einem Rückgang des BIP von 4 Prozent.
  • Damit sind sie aber noch optimistischer eingestellt als Kollegen anderer Institute.

Die Ökonomen der Credit Suisse haben ihre Prognose für die Schweizer Konjunktur im laufenden Jahr leicht nach unten revidiert. Damit sind sie aber immer noch optimistischer eingestellt als Kollegen anderer Institute und Forschungsstellen.

Für das laufende Jahr rechnen die Wirtschaftsexperten der Grossbank neu mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,0 Prozent. Dies ist einer am Montag veröffentlichten Studie zu entnehmen.

Zuletzt, Mitte April, waren sie noch von einem Rückgang von 3,5 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr stellen sie aber unverändert ein Wachstum von 3,5 Prozent in Aussicht.

Mit ihren Prognosen heben sich die Ökonomen der CS von jenen anderer Kollegen ab. So erwarten beispielsweise die Experten der UBS für 2020 ein BIP-Rückgang von 5,5 Prozent. Die OECD rechnet gar mit -7,7 Prozent.

Schleppende Erholung erwartet

Aber auch die Experten der CS gehen davon aus, dass die Erholung insgesamt schleppend verlaufen wird. Dies mit einem Konjunkturprofil, das einem «schiefen V» ähnelt. Das BIP-Niveau von Ende 2019 werde erst Ende 2021 wieder erreicht, heisst es weiter.

Immerhin konstatieren die Wirtschaftsexperten der CS, dass sich mit der Lockerung des Lockdowns erste Erholungszeichen zeigen. So habe beispielsweise der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor bereits knapp die Hälfte seines Einbruchs wieder gutgemacht. Die finanzielle Verfassung der meisten Haushalte sei besser, als dies der Wirtschaftseinbruch während dem Lockdown erwarten liesse.

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Das Logo der Credit Suisse CS. - dpa

Der Einkommensverlust der Haushalte wird jedoch aufgrund von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit gemäss Berechnungen der CS-Ökonomen nicht vollständig durch staatliche Zahlungen kompensiert. Deshalb dürften die Haushaltseinkommen 2020 um knapp 5 Prozent fallen.

Indessen schätzen die Ökonomen, dass die Haushalte während des Lockdown 20 Prozent weniger ausgegeben haben. Dadurch konnten netto dennoch zusätzliche Mittel angespart werden.

Konkret schätzen sie, dass die Haushalte zwei Drittel der akkumulierten Mittel wieder in den Umlauf bringen werden. Dies entspricht rund 5,5 Milliarden Franken. Damit würde rund die Hälfte des Konsumeinbruchs wieder wettgemacht.

Markanter Anstieg der Staatsschulden verkraftbar

Gemäss den Ökonomen der Credit Suisse kann die Schweiz den markante Anstieg der Staatsschulden zudem problemlos verkraften. Zwar würden die bisher gesprochenen Massnahmen ein massives Defizit im Haushalt des Bundes verursachen. Indes sei die erwartete Neuverschuldung wegen der hohen Barbestände des Bundes wesentlich geringer als das Defizit, heisst es weiter.

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Kundinnen und Kunden tummeln sich zahlreich auf dem Wochenmarkt, um Gemüse, Blumen, Fleisch und Käse zu kaufen, am Samstag, 30. Mai 2020 auf dem Bundesplatz in Bern. - keystone

Unter der Annahme, dass der Schuldenstand der Kantone und Gemeinden unverändert bleibt, würde sich gemäss Schätzungen der CS-Ökonomen die Schuldenquote von 26,7 Prozent im Jahr 2019 auf 34,1 Prozent im Jahr 2020 erhöhen. Damit würde die Schweiz auch nach der Corona-Krise die Maastricht-Kriterien der Eurozone ohne Weiteres erfüllen.

Angesichts dieser Umstände ist es gemäss den Ökonomen der Credit Suisse ratsam, den pandemiebedingten einmaligen Anstieg der Staatsschulden zu akzeptieren. Es sollte kein rascher, potenziell wachstumshemmender Schuldenabbau erzwungen werden. Konkret gehen sie in einer Simulation davon aus, dass die Schuldenquote des Bundes bereits innert 17 Jahren wieder auf ihr Niveau von 2019 fallen könnte.

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