Das sind die Baustellen von Apple

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Der Apple-Konzern hat letztes Quartal weniger Umsatz gemacht. Nau zeigt, mit welchen Baustellen der Tech-Gigant im Moment kämpft.

Facebook Apple
Apple-Chef Tim Cook kritisiert die Sammelwut der sozialen Netzwerke, vor allem Facebook. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple hat im letzten Quartal fünf Prozent weniger Umsatz gemacht.
  • Beim iPhone ist der Umsatz um 15 Prozent eingebrochen.

Die Talfahrt von Apple ist noch nicht vorbei. Heute hat der Konzern seine jüngsten Quartalszahlen präsentiert. Und die sind nicht rosig.

Im Weihnachtsquartal hat der Tech-Konzern fünf Prozent weniger umgesetzt als im Jahr zuvor. Und das Geschäft mit den iPhones ist gar um 15 Prozent eingebrochen. In den wichtigsten Monaten des Jahres.

Was ist passiert? Apple sieht das Problem in China, dem grössten Smartphone-Markt der Welt. Hier sind die Umsätze um 27 Prozent eingebrochen. Die Wirtschaft im Reich der Mitte ist auf einem 28-Jahres-Tief. Wegen Trumps Handelsstreit sind auch dieses Jahr die Prognosen wenig berauschend.

iPhone ist zu wichtig

Doch wäre es zu einfach, Apples Problem nur China zuzuschreiben. Der Tech-Konzern ist vom iPhone abhängig. Rund die Hälfte des Umsatzes verantwortet das Smartphone. Doch hier hat der Konzern zwei Probleme.

Kunden kaufen merklich weniger Geräte. Vielleicht, weil zu wenig Innovation zum Wechsel animiert. Zudem dürften hohe Gerätepreise abschrecken. Zur Erinnerung: Das günstigste iPhone kostet über 500 Franken, das teuerste über 1700 Franken. Einsteigergeräte bei der Konkurrenz sind deutlich günstiger.

Gut möglich, dass auch dieses Jahr der Absatz der Apple-Smartphones nicht Fahrt aufnimmt. Die Konkurrenten Huawei und Samsung präsentieren bald neue Flaggschiffe, die mit einigen Innovationssprüngen punkten werden: Flexible Displays und dem neuen Mobilfunkstandard 5G.

Apple dürfte hier kaum gleich mitziehen. Erst Ende Jahr dürfte das nächste Gerät präsentiert werden. Zudem hat Apple bereits angekündigt, dass 5G dieses Jahr kein Thema ist.

Wachsen mit Services

Doch nicht nur strategisch hat Apple Probleme. Der Streit mit Chip-Hersteller Qualcomm ist Anfang Jahr eskaliert. In Deutschland dürfen einige iPhones nicht verkauft werden. Ein Urteil in den USA ist noch hängig.

Apple hofft, mit Services wie iCloud, Apple Music oder Apple Pay Geld zu verdienen. Immerhin sind weltweit über 1,4 Milliarden Geräte des Herstellers im Einsatz. Hier gibt es noch Wachstum: 19 Prozent machten die Apple-Dienste im letzten Quartal mehr Umsatz.

Allerdings kommen die Services nur auf einen Umsatz-Anteil von 13 Prozent. In den Startlöchern soll bereits ein Video-Dienst sein. Doch auch dieser dürfte Apples Abhängigkeit vom iPhone nicht merklich verringern.

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