Deutscher Exportstopp für Saudi-Arabien schmälert Airbus-Gewinn
Der deutsche Exportstopp für Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien hat den Gewinn des Flugzeugbauers Airbus geschmälert.
Das Wichtigste in Kürze
- Nettogewinn bricht im ersten Quartal um 86 Prozent ein.
Der Nettogewinn des Konzerns brach in den ersten drei Monaten des Jahres um 86 Prozent auf rund 40 Millionen Euro ein, wie der neue Airbus-Chef Guillaume Faury am Dienstag in Paris mitteilte.
Insgesamt drückten «Anpassungen» von 368 Millionen Euro die Bilanz. Dazu zählte laut Airbus ein «Fehlbetrag von 190 Millionen Euro als Konsequenz der verlängerten Aussetzung von Waffenexportlizenzen nach Saudi-Arabien durch die deutsche Regierung». Betroffen sei Material zur «Grenzsicherheit», sagte Finanzchef Dominik Asam bei einer telefonischen Pressekonferenz, ohne weitere Details zu nennen.
Die grosse Koalition in Berlin hatte das Rüstungsembargo gegen Saudi-Arabien Ende März um sechs Monate bis Ende September verlängert. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, keine Waffen an Länder zu liefern, die sich «unmittelbar» am Krieg im Jemen beteiligen, in dem seit 2015 mehr als 10.000 Menschen ums Leben kamen. Dies betrifft insbesondere Saudi-Arabien, das traditionell zu den grössten Abnehmern deutscher Exportwaffen zählt.
Negativ zu Buche schlugen bei Airbus auch Einbussen beim Riesenjumbo A380, die Airbus mit 61 Millionen Euro bezifferte. Der Flugzeugkonzern hatte Mitte Februar das Aus für die unprofitable Passagiermaschine verkündet.