Europäische Zentralbank will Inflation mit Zinserhöhungen bekämpfen
Seit vergangenem Sommer hat die Europäische Zentralbank die Zinsen viermal erhöht. Auch künftig will sie mit Zinserhöhungen die Inflation bekämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Zentralbank (EZB) will mit höheren Zinsen gegen die Inflation ankämpfen.
- Seit Sommer hat die EZB viermal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht.
- Für den Euroraum strebt die EZB mittelfristig eine Teuerungsrate von zwei Prozent an.
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit steigenden Zinsen gegen die hohe Teuerung im Euroraum. EZB-Präsidentin Lagarde betont einmal mehr: Die Notenbank ist mit ihrem Engagement noch nicht am Ende. Die Euro-Währungshüter wollen die nach wie vor hohe Teuerung mit weiteren Zinserhöhungen bekämpfen.
«Wir müssen die Inflation senken. Und wir werden dieses Ziel erreichen», sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde.
Europäische Zentralbank erhöhte Zinsen mehrmals
Die Europäische Zentralbank hat seit Sommer vier Mal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht. Der Leitzins liegt inzwischen bei 2,50 Prozent. Die Notenbank habe «deutlich gemacht, dass die EZB-Zinsen noch deutlich und stetig steigen müssen, um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen», bekräftigte Lagarde. «Mit anderen Worten: Wir werden den Kurs beibehalten, um die rechtzeitige Rückkehr der Inflation zu unserem Ziel sicherzustellen.»
Die Europäische Zentralbank strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Im Dezember lagen die Verbraucherpreise im Euroraum um 9,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Deutschland verteuerte sich das Leben im vergangenen Jahr so stark wie nie seit Gründung der Bundesrepublik vor 73 Jahren. Kräftig gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel trieben die Inflation in Deutschland im Durchschnitt des Jahres 2022 auf 7,9 Prozent.
Inflation in Europa weiterhin zu hoch
Lagarde betonte, die Inflation in Europa sei nach wie vor «viel zu hoch». Es sei «von entscheidender Bedeutung, dass sich Inflationsraten, die über dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB liegen, nicht in der Wirtschaft verfestigten.
Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft, Einkommenszuwächse werden von der Inflation aufgezehrt.
Steigende Zinsen können hohen Teuerungsraten entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst. Die nächste geldpolitische Sitzung des EZB-Rates ist am 2. Februar.