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Eurowings gibt wegen «massiver Streikschäden» Wachstumspläne auf

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Deutschland,

Die Lufthansa-Tochter Eurowings zieht Konsequenzen aus den tagelangen Streiks ihrer Pilotinnen und Piloten und stoppt «mit sofortiger Wirkung» die Wachstumspläne für den deutschen Flugbetrieb.

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Geparkte Eurowings-Flugzeuge - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Geplante Einstellungen sollen ausbleiben - Gewerkschaft kritisiert «Eskalation».

Grund dafür seien «massive Streikschäden», teilte Eurowings am Dienstag mit. Die Massnahme betrifft die Flottengrösse von Eurowings und hat daher auch Auswirkungen auf Einstellungen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) warf dem Unternehmen vor, mit der Ankündigung den Tarifstreit weiter zuzuspitzen.

Es sei die Pflicht der Fluggesellschaft, «Millionenschäden abzuwenden und die Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmens zu sichern», heisst es in einer internen Mitteilung der Eurowings-Geschäftsführung an die Beschäftigten. Der Aufbaupfad des deutschen Flugbetriebs könne wegen der Streikschäden «nicht in der geplanten Form» fortgeführt werden, fuhr das Unternehmen fort.

Konkret nimmt Eurowings davon Abstand, die Flottenstärke 2023 auf 81 Flugzeuge zu erhöhen - es werden nun 76 Maschinen angestrebt. Dadurch würden auch der geplante Aufbau von 200 Stellen in Cockpit und Kabine sowie Beförderungen zum Kapitänsrang gestoppt. Schliesslich sollen Pilotinnen und Piloten, die derzeit bei Eurowings Deutschland eine Ausbildung machen, nur befristete Verträge erhalten.

«Die anhaltende Eskalationsstrategie der Vereinigung Cockpit nimmt uns die notwendige Sicherheit für weitere Investitionen in unseren deutschen Flugbetrieb», argumentierte Eurowings-Finanzchef Kai Duve. Betroffen ist demnach nur Eurowings Deutschland, nicht die Flugbetriebe Eurowings Europe und Eurowings Discover.

Das deckt sich mit dem vom Streik betroffenen Bereich: Nur Flüge von Eurowings Deutschland sind von dem Ausstand betroffen. Die Pilotinnen und Piloten von Eurowings waren am Montag zum zweiten Mal in kurzer Zeit in einen Streik getreten, er soll bis Mittwoch dauern.

Wie geplant setzten sie am Dienstag ihren Arbeitskampf fort. Erneut wurden viele dutzend Flüge annulliert, bis zu 25.000 Passagiere waren von dem Arbeitskampf betroffen. Das Ziel, rund die Hälfte der Flüge trotz des Streiks starten zu lassen, sei dennoch erreicht worden, erklärte Eurowings.

Ein VC-Sprecher bezeichnete die Ankündigung des Unternehmens vom Dienstag als «nichts weiter als Eskalation». Im Konflikt um einen neuen Manteltarifvertrag gehe es um eine Reduktion der Arbeitsbelastung. «Jetzt mit dem Arbeitsplatzverlust zu drohen, ist nicht sachgerecht», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Deshalb werde auch nicht der Streik abgesagt.

Die Gewerkschaft sei jederzeit gesprächsbereit, fuhr der Sprecher fort. Es liege nun an Eurowings, die Lage wieder zu entschärfen. Das werde sicherlich nicht mit der «Drohkeule» gelingen, sondern mit einem tragfähigen Angebot.

Gespräche zwischen Unternehmen und Gewerkschaft gibt es derzeit nicht. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit fordert vor allem eine Begrenzung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten der Piloten und Pilotinnen. Momentan reize Eurowings die Arbeitszeiten «viel zu oft bis ans vertraglich vereinbarte Maximum aus», kritisierte die Gewerkschaft. Ein Angebot, das die Airline nach einem ersten Streik vor zwei Wochen unterbreitet hatte, lehnte VC als «völlig unzureichend» ab.

Eurowings wirft der Gewerkschaft wiederum vor, Arbeitsplätze sowie «mutwillig die Zukunft der Eurowings Deutschland» zu gefährden. Das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket erreiche die «Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren». Die Gewerkschaft werde mit ihrer «unnachgiebigen Haltung kein noch besseres Angebot erstreiken», hiess es am Montag.

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