EZB-Direktorin: Noch viel zu tun im Kampf gegen Inflation
Die Zinserhöhung zum Ausgleich der Inflation wird weiterhin durchgeführt. Das teilte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zinserhöhung zum Ausgleich der Inflation wird weiterhin stattfinden.
- Die Inflation ist noch nicht so tief wie erhofft gesunken.
EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sieht noch kein Ende der Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Teuerung. Die Inflation ist noch nicht so tief gesunken, wie sich das die Währungshüter wünschen.
«Wir müssen überzeugende Beweise dafür sehen, dass die Inflation nachhaltig und zeitnah zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückkehrt.
An diesem Punkt sind wir noch nicht angelangt«, sagte Schnabel der Tageszeitung »De Tijd« in einem Ende Mai geführten Interview.
Nach Jahren mit Null- und Negativzinsen hat die Europäische Zentralbank die Zinsen seit Juli 2022 sieben Mal in Folge angehoben. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, liegt mittlerweile bei 3,75 Prozent. Parken Banken Geld bei der EZB, erhalten sie dafür inzwischen 3,25 Prozent Zinsen.
Die nächste Zinsentscheidung des EZB-Rates steht am 15. Juni an. Es werde «von den eingehenden Daten abhängen, um wie viel die Zinsen noch erhöht werden müssen», sagte Schnabel.
Im Mai lag die Inflationsrate im Euroraum einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge bei 6,1 Prozent. Und das nach 7,0 Prozent im April. Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei zwei Prozent Inflation an.