EZB stellt Ende von Dividendenstopp für Banken in Aussicht
Das Ende des Dividendenstopps für Europas Banken rückt näher. Es habe sich gezeigt, dass die Institute nach wie vor widerstandsfähig, gut kapitalisiert und in der Lage seien, Haushalte und Unternehmen bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Dies sagte der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, am Freitag.
«Vor diesem Hintergrund wird auch die europäische Bankenaufsicht Ende September Schritte in Richtung Normalisierung unternehmen, da wir - sofern es keine negativen Überraschungen gibt - planen, unsere ausserordentliche Empfehlung an alle Banken aufzuheben, keine Dividenden auszuschütten und keine Aktienrückkäufe durchzuführen.»
Angesichts des angespannten wirtschaftlichen Umfeldes in Folge der Pandemie hatte die EZB die Banken im Euroraum aufgefordert, möglichst noch bis Ende September 2021 keine Dividenden auszuschütten und auf Aktienrückkäufe zu verzichten. Auch bei Bonuszahlungen mahnten die Aufseher zu grösstmöglicher Zurückhaltung.
Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die grössten Banken und Bankengruppen im Euroraum direkt, derzeit sind dies 114 Institute, die für fast 82 Prozent des Marktes im Währungsraum der 19 Länder stehen.
«Als Aufsichtsbehörden sind wir nach wie vor scharf darauf fokussiert, sicherzustellen, dass alle Banken angemessen gerüstet sind, um die letzte Phase dieser Krise zu überstehen und die Wirtschaft mittel- bis langfristig störungsfrei (...) heraus zu begleiten», betonte Enria.