Vor den US-Wahlen 2020 verstärkt Facebook seine Sicherheitsvorkehrungen gegen verdeckte ausländische Manipulationen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Konzern: Russische Akteure versuchen Netzwerke weiter für Manipulation zu nutzen .
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Wie der US-Internetkonzern am Montag mitteilte, entdeckte und blockierte er zuletzt auf seinen Plattformen eine neue getarnte russische Kampagne, die auf politische Einflussnahme in den USA abzielte.

Zu den neuen Massnahmen von Facebook gehört etwa, dass bei der Bilderplattform Instagram ein Pop-Up erscheint, wenn eine Botschaft geteilt werden soll, die von unabhängigen Faktenprüfern als falsch eingestuft wurde. Auch will das Unternehmen Material, das von staatlich kontrollierten Medien stammt, als solches kennzeichnen.

Seit der US-Präsidentschaftswahl 2016 stehen die grossen Onlinenetzwerke unter erheblichem Druck, gegen von getarnten ausländischen Akteuren betriebene Wahlbeeinflussung vorzugehen. Laut Erkenntnissen der US-Geheimdienste wurde damals von Russland aus eine intensive Manipulationskampagne zugunsten des späteren Wahlsiegers Donald Trump geführt, für die auch die Onlinenetzwerke eingesetzt wurden. Russische Akteure nutzten demnach massiv Facebook, Instagram und Twitter, um unter falschen Identitäten politische Mobilisierungsaufrufe zu lancieren, Scharfmacherei zu betreiben und Falschinformationen zu streuen.

Die Unternehmen haben seither zwar bereits eine Serie von Sicherheitsmassnahmen ergriffen und tausende Konten geschlossen. Dennoch bleiben ihre Plattformen offenbar ein bevorzugtes Instrument für aus dem Ausland betriebene Kampagnen zur Wahlbeeinflussung. So zeigte jetzt eine Analyse der auf die Onlinenetzwerke spezialisierten Firma Graphika, dass von in Russland angesiedelten Konten aus Stimmung etwa gegen den früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden gemacht wird, einen der Favoriten bei den oppositionellen Demokraten für die Kandidatur gegen Trump im November 2020.

Die verdeckten russischen Nutzerkonten spiegeln laut Graphika allerdings nicht nur Trump-freundliche Position wider. So wird der Untersuchung zufolge von manchen Konten aus etwa auch Trump attackiert oder der linksgerichtete Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders gelobt. Generelles Ziel der Kampagnen ist es demnach offenbar, die politische Polarisierung im US-Wahlkampf zu verstärken.

Laut der Graphika-Analyse wurden von diesen Konten aus teilweise die gleichen Botschaften gestreut, die vor der Wahl 2016 mutmasslich von der in St. Petersburg ansässigen Internet Research Agency (IRA) verbreitet worden waren. Die IRA gilt als «Trollfabrik» der russischen Regierung. Als «Trolle» werden Internetnutzer bezeichnet, die bewusst Online-Debatten stören und manipulieren.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg warnte am Montag, die «Attacken» durch ausländische Staaten würden «immer ausgeklügelter». Allerdings sei er «zuversichtlich, dass wir jetzt besser vorbereitet sind». Zuckerberg verglich die Situation mit einem Rüstungswettlauf: «Wir werden besser, sie auch.»

Der Konzern entfernte nach eigenen Angaben zuletzt wegen «koordinierten nicht-authentischen Verhaltens» vier Kontennetzwerke von seinen Plattformen, von denen eines aus Russland und drei aus dem Iran betrieben worden seien. Diese Konten hätten auf die Beeinflussung anderer Nutzer in den USA, Nordafrika und Lateinamerika abgezielt, erläuterte der für Cybersicherheit verantwortliche Facebook-Manager Nathaniel Gleicher.

Als Teil seines neuen Massnahmenbündels will Facebook auch die Konten von politischen Kandidaten besser gegen Hackerangriffe schützen. Zudem will der Konzern Aufrufe dazu, der Wahl fernzubleiben, systematisch von seinen Seiten entfernen.

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