Vor dem Treffen der Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern haben Grüne und Verbraucherschützer gefordert, den Umweltschutz nicht ausser Acht zu lassen.
Weizenfeld
Weizenfeld - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Verbraucherschützer appellieren vor Agrarministerkonferenz an Politik.
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«Um die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln mittel- und langfristig krisenfester zu machen, braucht es ein Ernährungssystem, das ernsthaft auf Nachhaltigkeit setzt», sagte dazu die Grünen-Expertin Renate Künast. Versorgungssicherheit werde es letztlich nur gemeinsam mit dem Schutz von Klima und Biodiversität geben.

Angesichts der derzeit rasant steigenden Lebensmittelpreise sei zudem eine Neuausrichtung nötig, forderte Künast am Dienstag. «Getreide gehört auf den Teller, aber nicht in den Futtertrog und auch nicht in den Tank.» Derzeit bekommen vor allem Länder ausserhalb von Europa die Knappheit von Getreide, die durch den russischen Krieg in der Ukraine verschärft wird, zu spüren. Aber auch hierzulande warnten Bauern zuletzt vor drastisch steigenden Preisen wegen des Kriegs, vor allem für Brot.

Die Minister und Ministerinnen von Bund und Ländern treffen sich ab Mittwoch zu ihrer Frühjahrs-Agrarministerkonferenz, die bis zum Freitag als Videokonferenz abgehalten wird. Den derzeitigen Vorsitz hat das Land Sachsen-Anhalt mit Minister Sven Schulze (CDU) inne.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sprach sich vor dem Hintergrund der angespannten Lage ebenfalls für «weniger Nutztierhaltung und weniger Bio-Sprit» aus. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und seine Kolleginnen und Kollegen in den Ländern dürften nun nicht «unter dem Vorwand des Ukraine-Krieges Klima- und Umweltschutzauflagen in der Landwirtschaft beschneiden». Hunger in der Welt gebe es «nicht, weil wir zu wenig produzieren, sondern weil wir das Falsche produzieren und es schlecht verteilen».

Um die Produktion kurzfristig zu steigern und damit möglichen Versorgungsengpässen angesichts des Krieges zu begegnen, hatten EU und Bundesregierung zuletzt vorgeschlagen, dass die Landwirtinnen und Landwirte sogenannte ökologische Vorrangflächen, etwa Brachen, in diesem Jahr ausnahmsweise bebauen dürfen. Die deutschen Bauern sollen demnach auf solchen Flächen auch Pflanzenschutzmittel verwenden dürfen.

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