Pipeline

Habeck bekräftigt deutsches Interesse an Pipeline von Spanien nach Frankreich

AFP
AFP

Frankreich,

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat angesichts der ablehnenden Haltung Frankreichs das deutsche Interesse an einer Gasleitung von Spanien nach Südfrankreich bekräftigt.

Robert Habeck und Bruno Le Maire
Robert Habeck und Bruno Le Maire - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Langfristig soll durch die Pipeline auch Wasserstoff transportiert werden.

Diese werde zwar im kommenden Winter keine Rolle spielen, sei aber «ein Zukunftsprojekt», sagte er am Mittwoch in Paris. «Wir brauchen eine bessere Vernetzung in in Europa, sowohl mit Stromnetzen als auch mit Pipelines für Wasserstoff», betonte er.

Deutschland könne seinen Nachbarn Energie liefern, werde aber auch selber importieren. «Wir werden weltweit Partner finden, die uns grünen Wasserstoff verkaufen», sagte Habeck.

Die bereits 2013 geplante Gasleitung namens MidCat sollte Gas aus Algerien und anderen nordafrikanischen Ländern nach Frankreich bringen. Das Vorhaben wurde 2019 auf Eis gelegt, weil es Zweifel an der Wirtschaftlichkeit und zudem Umweltbedenken gab. Mit der Energiekrise bekam es neue Aufmerksamkeit, auch um die Flüssiggas-Terminals in Portugal und Spanien für Mittel- und Südosteuropa nutzbar zu machen.

Die von Deutschland und Spanien befürwortete Pipeline soll von Barcelona über die Pyrenäen bis zur Anbindung an das französische Netz im südfranzösischen Barbaira führen. Sie ist das fehlende Glied im europäischen Leitungsnetz, um Gas von der iberischen Halbinsel nach Zentraleuropa zu bringen. In Spanien ist die Röhre bis Hostalric etwa 100 Kilometer südlich der Grenze fertig, in Frankreich fehlen etwa 120 Kilometer.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte bislang, dass die Gasleitung ein Projekt der Vergangenheit sei. Der Abschied von fossilen Energieträgern sei wichtiger. Um die Leitung für den Transport von Wasserstoff umzurüsten, seien massive Umbauarbeiten nötig.

Die Zukunft der Gasleitung zählt zu den Themen, bei denen sich Frankreich und Deutschland uneins sind. Beide Länder hatten sich am Mittwoch auf eine Verschiebung des gemeinsamen Ministerrates auf Januar geeinigt und dafür sowohl inhaltliche als auch terminliche Gründe genannt.

Kommentare

Mehr in News

1 Interaktionen

Mehr Pipeline

Vereinbarung
4 Interaktionen
Erdöl
2 Interaktionen

Mehr aus Frankreich