Die chemische Industrie in Deutschland leidet besonders stark unter dem Anstieg der Gaspreise: Das Geschäftsklima in der Branche verschlechterte sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich, wie das Ifo-Institut in München am Dienstag mitteilte.
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BASF-Werk in Chalampe in Frankreich - POOL/AFP

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen fielen von 11,8 Punkten im Juli 2021 auf minus 44,4 Punkte im Juli dieses Jahres.

44 Prozent des Energieverbrauchs in der Chemischen Industrie entfallen auf Erdgas, wie das Ifo erläuterte. Hinzu komme, dass Erdgas eine wichtige Rolle bei der Produktherstellung spielt: Für rund 30 Prozent aller Chemieprodukte ist der Einsatz von Erdgas notwendig. Rund die Hälfte der Gasimporte stammt aus Russland.

Zudem klagt mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Chemischen Industrie über Materialmangel, der nach Erwartungen der Firmen noch mindestens in das erste Halbjahr 2023 andauern dürfte. Ausserdem seien die Einfuhrpreise für chemische Vorprodukte ebenfalls stark angestiegen. Bereits im Mai 2022 lagen die Einfuhrpreise für sonstige anorganische Grundstoffe und Chemikalien mehr als 65 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats, wie Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf erklärte. Für Düngemittel und Stickstoffverbindungen stiegen sie im Mai 2022 sogar um rund 170 Prozent.

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