Angesichts des Rohstoffmangels haben die Wirtschaftsexperten des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) ihre Wachstumsprognose für Deutschland deutlich abgesenkt.
Containerschiff
Containerschiff - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Lieferengpässe verlangsamen Aufschwung nach der Pandemie.
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«Wir erleben einen Aufschwung mit angezogener Handbremse», erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, am Mittwoch. Demnach senkten die Experten ihre Wachstumsprognose für 2021 deutlich um 1,9 Prozentpunkte auf nun 2,6 Prozent. Im kommenden Jahr rechnen die Experten allerdings mit einem starken Wachstum von 5,1 Prozent.

Neben dem IMK hatten auch andere Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognosen zuletzt deutlich nach unten korrigiert. Grund für die eingetrübte Wachstumsprognose in diesem Jahr sind laut IMK die anhaltenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, die zu Produktionsausfällen in der Industrie führten.

«Diese Engstellen sind hartnäckiger, als wir erwartet haben», erklärte Dullien. Das Wachstum habe deshalb in diesem Jahr deutlich weniger Schwung als zunächst angenommen. «Ein Teil davon verschiebt sich aber nach 2022, so dass im nächsten Jahr ein Rekordwachstum der deutschen Wirtschaft in Sicht ist», erklärte Dullien.

Mit Blick auf die derzeit hohe Inflationsrate gaben die IMK-Wirtschaftsforscher Entwarnung: Zwar betrage diese in diesem Jahr im Mittel 2,9 Prozent und liege somit über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgegebenen Ziel von zwei Prozent. Neben dem Wirtschaftsaufschwung seien aber insbesondere Sondereffekte der Pandemie für die hohe Teuerungsrate verantwortlich.

Im kommenden Jahr werde die Inflationsrate auf 1,9 Prozent zurückgehen, prognostizierten die Experten. Für die EZB bestehe derzeit folglich kein Handlungsbedarf.

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