Implenia erleidet 2018 weiteren deutlichen Gewinneinbruch
Der Baukonzern Implenia tauscht nach erneutem Gewinneinbruch seinen Finanzchef aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der letzte grosse Gewinneinbruch war für Implenia fatal, doch nicht überraschend.
- Die Behebung der Probleme sei nun im Gang.
Der Baukonzern Implenia hat im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge einen Gewinneinbruch erlitten. Gegen seine bereits zuvor bekannten Probleme hat das Unternehmen nun Massnahmen ergriffen. So wird unter anderem der Finanzchef ausgetauscht.
Konkret sackte der Betriebsgewinn EBIT von 63,6 Millionen auf 12,9 Millionen Franken ab, wie der Branchenprimus am Dienstag bekannt gab. Unter dem Strich schmolz der Reingewinn vor Minderheiten auf nur noch 0,5 Millionen Franken zusammen. Das nachdem der Baukonzern im Vorjahr 39 Millionen Franken verdient hatte.
Dabei hatten schon damals der Rechtsstreit um das Zürcher Letzigrund-Stadion sowie Kostensenkungsmassnahmen im Strassen- und Tiefbau für einen Gewinntaucher gesorgt. Und zwar einer von über einem Drittel.
Der zweite, noch drastischere Einbruch ist jedoch ebenfalls keine Überraschung mehr. Der grösste Baukonzern der Schweiz hatte im Dezember mit einer Gewinnwarnung die Finanzgemeinde geschockt. So hatte er die Aktie in den Keller geschickt. Probleme im Auslandgeschäft machten eine massive Wertberichtigung von 70 bis 90 Millionen Franken notwendig.
Dirren wird CFO von Implenia
Die Behebung dieser Probleme sei nun im Gang, so Implenia. Die Ursachen seien mitunter strukturelle Defizite wie «nicht durchgängig standardisierte Prozesse, eine fragmentierte Systemlandschaft oder unzureichende bereichsübergreifende Zusammenarbeit», hiess es.
Man habe daher die Strategie angepasst und auch die Organisation gestärkt. So verlässt unter anderem Finanzchef Beat Fellmann das Unternehmen.
Nebst dem Abgang von Fellmann verkündete Implenia weitere Veränderungen im Management. So werden beispielsweise Personalchef Thomas Foery und Stefan Roth, Geschäftsbereichsleiter Construction Germany, aus der erweiterten Geschäftsleitung ausscheiden.
Neue Führung durch Executive Comittee
Geführt werden soll Implenia neu vom sogenannten Implenia Executive Committee. CEO André Wyss hat den langjährigen CEO Anton Affentranger ersetzt. Weiter setzt sich die Führung aus folgenden Personen zusammen:
Adrian Wyss, Jens Vollmar, René Kotacka, German Grüniger, Matthias Jacob sowie Christelle Beneteau und dem neuen Finanzchef Marco Dirren.
Besser als bei den Profitabilitätskennzahlen sah es bei Implenia im abgelaufenen Geschäftsjahr indes in der «Top Line» aus. Dort nahm der Umsatz um 13 Prozent auf 4,364 Milliarden Franken zu. Das ist gar ein neuer Rekord. Erstmals in seiner Geschichte hat der Baukonzern die Marke von 4 Milliarden Franken geknackt.