In diesen Kantonen leben Schweizer am günstigsten
Je nach Wohnort unterscheiden sich die Lebenskosten in der Schweiz massiv. Wie gross die Unterschiede sind, zeigt eine neue Studie der Credit Suisse.
Das Wichtigste in Kürze
- Appenzell Innerrhoden, Uri und Glarus sind die günstigsten Wohnkantone der Schweiz.
- Selbst in einem Tiefsteuerkanton ist Wohnen in den Zentren vergleichsweise teuer.
Das Leben in der Schweiz kostet nicht überall gleich viel. Welche Unterschiede es nach Gemeinden und Kantonen gibt, zeigt eine aktuelle Analyse der Credit Suisse.
Die Grossbank hat für 120'000 Beispielhaushalte das frei verfügbare Einkommen berechnet. Heisst: Wie viel Geld bleibt nach Abzug aller obligatorischen Abgaben und Fixkosten zum freien Konsum oder Sparen übrig.
Wenig überraschend: In den Zentren ist das Leben am teuersten. Vor allem in den Städten Genf und Zürich. Am günstigsten leben Durchschnittshaushalte hingegen im Kanton Appenzell Innerrhoden, Uri und Glarus.
Landkantone klar im Vorteil
«Mit geringen Wohnkosten, einer tiefen Belastung durch Steuern und weitere Abgaben präsentieren sich die drei Kantone aus finanzieller Sicht am attraktivsten», schreiben die CS-Ökonomen. Weiter auf der Rangliste folgen die ländlich geprägten Kantone Schaffhausen, Jura, Appenzell Ausserrhoden, Wallis und Thurgau.
Städtisch geprägte Kantone wie Basel-Stadt, Waadt, Zürich, Zug und Neuenburg sind im Schweiz-Vergleich zum Wohnen finanziell weniger attraktiv. «Hohe Mieten und Immobilienpreise sowie teilweise hohe obligatorische Abgaben verteuern das Leben in den Zentren.»
Die Kosten unterschieden sich nicht nur nach Wohnort, sondern auch nach Haushaltstyp. Mit Familie sieht das Ranking anders aus. «Dies ist auf regional unterschiedliche Familienzulagen, Kinderbetreuungskosten und familienspezifische Steuerparameter wie Kinderabzüge zurückzuführen.» Für Ehepaare mit Kindern ist der Kanton Wallis am günstigsten.
Umzug zahlt sich aus
Wie gross der Unterschied ist, zeigt eine Beispielrechnung. Eine Familie mit zwei Kindern wohnt in Liestal (BL) in einer 100 Quadratmeter grossen Wohnung. Diese verfügt jährlich über ein Bruttoeinkommen von 86'000 Franken. Der Mann fährt täglich mit dem ÖV nach Basel, die Frau arbeitet von zu Hause.
Nach Abzug aller Abgaben liegt das verfügbare Einkommen bei 58'700 Franken. Zieht man Miet-, Neben- und Elektrizitätskosten und das ÖV-Abonnement ab, bleiben der Familie 29'400 Franken zur freien Verfügung.
Würde die Familie nach Kaiseraugust (AG) in eine vergleichbare Wohnung ziehen, würde sich das frei verfügbare Einkommen um 8900 Franken erhöhen. Grund sind primär die günstigere Miete und tiefere Krankenkassenprämien. Die Mobilitätskosten blieben praktisch unverändert.