Indonesien will digitale Währung an den Start bringen
Indonesien plant die Einführung einer digitalen Version seiner Landeswährung Rupiah. Welche Technologie genutzt und wann die Digitalwährung an den Start gehen werde, liess Zentralbank-Gouverneur Perry Warjiyo am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz allerdings noch offen. Die digitale Rupiah werde ein gesetzliches Zahlungsmittel in Indonesien sein, kündigte er an. Sie solle ebenso reguliert werden wie Bargeld und Karten-Zahlungen. «Wir loten natürlich auch die technologischen Optionen aus, die wir nutzen werden», sagte der Notenbankchef.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund um den Globus prüfen derzeit Währungshüter die Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDC), um den Zahlungsverkehr zu modernisieren.
Im Zuge der Corona-Pandemie haben digitale Bezahlformen wie das Zahlen per Mobiltelefon in vielen Ländern kräftig zugenommen. Auch die drohende Konkurrenz durch Cyberwährungen internationaler Technologiekonzerne, wie etwa die geplante Kryptodevise Diem von Facebook, spielt bei den Überlegungen der Notenbanken eine wichtige Rolle.
Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet schon seit geraumer Zeit an der Entwicklung einer digitalen Währung. Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde hatte vor einigen Monaten die Erwartung geäussert, dass es bis zur Einführung eines digitalen Euro noch etwa vier Jahre dauern könnte. Bislang hat die EZB aber noch kein grünes Licht gegeben. Um die Jahresmitte will sie über ein Digital-Euro-Projekt entscheiden. Unter den grossen Ländern ist China am weitesten vorangeschritten. Im vergangenen Jahr begann die Volksrepublik in mehreren Millionmetroplen bereits mit Testläufen für einen digitalen Yuan. Als erstes Land der Welt hatten 2020 die Bahamas eine digitale Version ihrer Währung an den Start gebracht - den sogenannten «Sand Dollar». (Reporter: Gayatri Suroyo, Fransiska Nangoy and Tabita Diela Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Hans Seidenstücker Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702