IWF strebt Kapitalspritze von 650 Milliarden Dollar an - USA dafür
Der Internationale Währungsfonds schlägt vor, sein Kapital um 650 Milliarden Dollar zu erhöhen. Damit könnten in der Coronavirus-Krise vor allem besonders arme Entwicklungsländer unterstützt werden, etwa beim Kauf von Impfstoffen, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Dienstagabend.
Das Wichtigste in Kürze
- IWF-Chefin Georgiewa erklärte, mit dem Schritt würde die Erholung von der Corona-Krise verstärkt werden.
Innerhalb des IWF gebe es eine breite Unterstützung dafür, die Reserven jetzt aufzustocken. Bis Juni solle ein formaler Vorschlag vorgelegt werden.
Viele Experten hatten zuletzt gefordert, dem IWF müssten mindestens 500 Milliarden Dollar zufliessen, über sogenannte Sonderziehungsrechte, der künstlichen Währung des IWF. Die USA als wichtigster Träger des IWF hatten aber lange eine Kapitalspritze blockiert. Unter der neuen Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich das geändert, sie ist nun offen dafür. Zuletzt wurden die IWF-Mittel 2009, also in der weltweiten Finanzkrise, aufgestockt - um damals 250 Milliarden Dollar. Insgesamt kann der Fonds eine Billion Dollar verleihen.
Insider sagten Reuters, alle fünf Jahre überprüfe der IWF, ob zusätzliches Kapital nötig sei. Dies sei wegen der Pandemie nun eindeutig der Fall. Georgiewa ist bereits länger für einen solchen Schritt.
Die deutsche Bundesregierung hatte zuletzt bereits deutlich gemacht, einen solchen Schritt mittragen zu wollen.
Die neue US-Finanzministerin Janet Yellen von den Demokraten sagte diese Woche, eine IWF-Kapitalspritze sei im Interesse der USA, weil sie besonders bedürftigen Staaten zugutekomme. Die Republikaner im Kongress fürchten dagegen, dass dadurch Ländern wie China, Russland und Iran Mittel zufliessen.