Jetzt setzt sich TCS-Vize Thierry Burkart für Kunden der SBB ein
Bei Verspätungen lässt die SBB einige Bahnhöfe aus, um Zeit aufzuholen. Dagegen will FDP-Nationalrat und TCS-Vize Thierry Burkart parlamentarisch vorgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Um Zeit aufzuholen, hält die SBB – entgegen dem Fahrplan – an einigen Bahnhöfen nicht an.
- FDP-Nationalrat Thierry Burkart will dagegen parlamentarisch vorgehen.
Mit einer umstrittenen Praxis sorgt die SBB aktuell für Pendler-Ärger. Grund: Die Bundesbahnen lassen einige verspätete Züge entgegen dem Fahrplan an einigen Bahnhöfen vorbei ziehen, um Zeit zu sparen.
Der Staatskonzern rechtfertigt die Massnahme damit, dass so ein Dominoeffekt entsteht. Zudem hält das Unternehmen fest, dass nur selten ein Zug einen Bahnhof auslasse. Wie oft, ist allerdings unklar.
Bei FDP-Nationalrat Thierry Burkart kommt die Vorgehensweise schlecht an. «Das ist eine unhaltbare Praxis der SBB auf dem Buckel der Reisenden», kommentiert der TCS-Vizepräsident auf Twitter. «Dagegen werde ich parlamentarisch vorgehen.»
Der Verkehrspolitiker ist in Baden AG daheim. Es ist eine der Aargauer Städte, die die SBB letztes Woche bei einer Fahrt von Bern nach Zürich ausgelassen hat.
Unhaltbare Praxis der #sbb auf dem Buckel der Reisenden! Dagegen werde ich parlamentarisch vorgehen! @fdp_ag @fdp_baden @FDP_Liberalen @AargauerZeitung @sbbnews https://t.co/dA14rEZB5g
— Thierry Burkart (@ThierryBurkart) July 3, 2019
Nachdem Schweizer Medien über die umstrittene SBB-Praxis berichtet haben, reagiert jetzt auch das Bundesamt für Verkehr (BAV). Dieses verlangt von der Bundesbahn eine Stellungnahme. Gegenüber «ch-media» erklärt das Amt: «So wie sich die Situation aufgrund der Medienberichte abschätzen lässt, könnte eine Betriebspflichtverletzung vorliegen.»
Gesetz verpflichtet SBB
Denn: Gemäss dem Personenbeförderungsgesetz sind Verkehrsbetriebe verpflichtet, «alle in den Fahrplänen enthaltenen Fahrten» durchzuführen. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn Stopps durch Umstände verhindert werden, welche die Betriebe «nicht vermeiden können.»
Weil das Bahnnetz so komplex ist, haben Störungen weitreichende Konsequenzen. Als vergangenen Samstag die Bahn 2000 mit Problemen kämpfte, waren davon 15 Züge betroffen. Die Bundesbahn argumentiert darum, Massnahmen «zum Nutzen der Mehrheit» zu treffen.