Julius-Bär-CEO tritt nach Signa-Pleite zurück
Wegen der Signa-Pleite hat die Bank Julius Bär hohe Verluste eingefahren. Nun räumt CEO Philipp Rickenbacher seinen Posten.
Das Wichtigste in Kürze
- Philipp Rickenbacher tritt als CEO der Bank Julius Bär zurück.
- Die hohen Verluste infolge der Signa-Pleite werden ihm zum Verhängnis.
Die Bank Julius Bär will nach hohen Verlusten aus der Signa-Pleite reinen Tisch machen. CEO Philipp Rickenbacher tritt zurück.
Die Privatbank schreibt zudem das gesamte Kreditengagement an die insolvente Signa-Gruppe über 606 Millionen Franken ab.
Nic Dreckmann übernimmt ad interim
Julius Bär teilte den Abgang ihres CEO am Donnerstagmorgen gemeinsam mit der Publikation ihrer Geschäftszahlen 2023 mit. Philipp Rickenbacher trete per sofort als CEO der Gruppe zurück. Seine Nachfolge übernimmt ad interim sein Stellvertreter und bisheriger Chief Operating Officer (COO) Nic Dreckmann, heisst es in der Mitteilung. Rickenbacher führte Julius Bär seit dem Jahr 2019.
Gleichzeitig schreibt Bär die gesamten «Private Debt»-Kredite an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko über 606 Millionen Franken vollständig ab. Sie will sich nun aus diesem Geschäft verabschieden und sich auf Lombard- und Hypothekarkredite fokussieren.
Wegen der hohen Abschreibung halbiert sich der Konzerngewinn 2023: Dieser fällt mit 454 Millionen Franken um 52 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres aus. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Konzerngewinn geht um 55 Prozent auf 472 Millionen Franken zurück.