Jungfraujoch hat Angst vor ausbleibenden chinesischen Touristen
Ein Ticket hoch und runter kostet satte 180 Franken. Ein Besuch auf der Jungfrau schlägt teuer zu Buche. Muss das Touristenziel nun um seine Gäste bangen?
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als eine Million Gäste hat das Jungfraujoch im vergangenen Jahr besucht.
- Die Bergbahn fürchtet aber, die Gästezahl aus China könne in Zukunft abnehmen.
Das Jungfraujoch ist ein beliebtes Ausflugsziel im Berner Oberland. 1,07 Millionen Gäste haben im vergangenen Jahr das «Top of Europe» besucht – ein absoluter Rekord. Weit mehr als die Hälfte der Gäste stammt derweil aus China.
Doch kann es so auch in Zukunft weitergehen? Für die Jungfraubahnen sind die chinesischen Touristen von essenzieller Bedeutung. Geschäftsführer Urs Kessler zeigt sich gegenüber «10 vor 10» besorgt: «Zum ersten Mal seit Jahren sind die Aussichten für 2019 nicht so gut, es wird nicht von einer Steigerung gesprochen.»
Ein weiteres Problem: Die Chinesen sind eher als sparsames Volk bekannt, die Reise aufs Jungfraujoch hingegen ist mächtig teuer. 180 Franken kostet ein Ticket von Grindelwald BE hin und zurück ohne Vergünstigungen. Zum Vergleich: Zwölf Tage Europareise inklusive Flug sind ab rund 600 Franken buchbar – da lohnt sich ein teurer Besuch auf der Jungfrau nur bedingt.
Zudem: Der Konflikt zwischen China und Taiwan (China beansprucht die Insel noch immer für sich) hat zur Folge, dass die Taiwanesen den Kontakt mit Chinesen meiden. Entsprechend angespannt ist das Verhältnis, die Besucherzahlen aus Taiwan nehmen ab.