Klimaforscher: Milliarden lieber in erneuerbare Energien anlegen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz importiert seit Jahren Energie aus Russland, wenn auch nicht nur von dort.
- Dennoch rät ein Klimaexperte zur Unabhängigkeit, etwa durch erneuerbare Energien.
Erdöl und Erdgas sichern rund zwei Drittel des hiesigen Energiebedarfs. Da die Schweiz aber über keine eigenen Vorkommen verfügt, müssen die Rohstoffe beinahe vollumfänglich aus dem Ausland importiert werden.
Ein kleiner Anteil davon stammt auch aus Russland, weshalb die Schweiz schon seit Jahren abhängig von der Grossmacht ist. In Zeiten wie diesen birgt dies eine grosse Gefahr. Sollte Präsident Wladimir Putin den Export einstellen, entfällt der Schweiz ein wichtiger Energiepartner.
Klimaforscher rät zu erneuerbaren Energien
Klimaforscher wie Fortunat Joos von der Universität Bern fordern deshalb die Regierung zum Handeln auf – und zwar umgehend. «Die Energieversorgung präsentiert sich schon seit langem verletzlich und abhängig von Diktatoren», sagt der Professor.
Er rät, möglichst rasch den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. «Der Ersatz fossiler Energieträger durch Solarstrom, Wasserkraft und vermehrte Kreislaufwirtschaft ermöglicht nicht nur eine unabhängige, sondern auch sicherere Energieversorgung.»
Vorwände von wegen die Schweiz habe nicht genügend Ressourcen, dementiert Joos. «Dächer von Industriegebäuden oder von nicht denkmalgeschützten Häusern sind verfügbar. Viele Projekte für Wasser- und Pumpkraftwerke sind ohne Widerstand möglich.»
Finden Sie erneuerbare Energien eine gute Alternative zu Russland?
Jährlich fliessen Milliarden von Franken nach Russland
Und auch an ökonomischen Ressourcen mangle es keineswegs. Demnach könnte die Schweiz die Milliarden von Franken, die sie jährlich für Öl und Gas bezahlt, auch in erneuerbare Energien investieren.
«Diese Investitionen in unsere Sicherheit, unsere Wirtschaft und unsere Gesundheit sollten nun endlich in Angriff genommen werden», appelliert Joos. Damit senke die Regierung nicht nur die geopolitischen Risiken, sondern trage gleichzeitig auch zur Verlangsamung der globalen Erwärmung bei.