Konjunkturerwartungen von Finanzexperten steigen erneut
Bei deutschen Finanzexperten wächst die Zuversicht: Nachdem ihre Erwartungen zur Entwicklung der Konjunktur wegen der Corona-Krise im März massiv abgestürzt waren, legte der Optimismus im Mai nun den zweiten Monat in Folge wieder zu. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg auf 51,0 Punkte, wie das Forschungsinstitut am Dienstag in Mannheim mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz wachsender Zuversicht aber nur langsame Erholung erwartet.
Das sind 22,8 Punkte mehr als im Vormonat. Im April war der Index bereits um 77,7 Punkte aus dem negativen Bereich auf 28,2 Punkte geklettert.
Das Mannheimer Institut befragt monatlich rund 200 Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Grossunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
Ihre Einschätzung der momentanen konjunkturellen Lage für Deutschland habe sich weiter leicht verschlechtert, erklärte das ZEW. Der Indikator betrage in der aktuellen Umfrage minus 93,5 Punkte, dies sei ein Rückgang um 2,0 Punkte.
Auf die wachsende Zuversicht mit Blick auf den Sommer deute nun auch «der deutliche Anstieg der Branchenerwartungen hin», erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. «Im vierten Quartal dieses Jahres soll es nach Einschätzung der Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten wieder zu einer stärkeren Zunahme der Wirtschaftsentwicklung kommen.»
Der Aufholprozess werde «allerdings lange andauern», schränkte Wambach ein. «Erst 2022 soll die Wirtschaftsleistung wieder das Niveau von 2019 erreichen.»